APA fordert Gleichberechtigung von deutschen und chinesischen Unternehmen in beiden Ländern

Deutsche Wirtschaft spricht sich anlässlich des Staatsbesuchs des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping für weitere Marktöffnung aus.

Im Vorfeld des Besuches des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping fordert der Asien-Pazifik-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (APA) mehr Handlungsfreiheit und Gleichberechtigung für deutsche Unternehmen in der Volksrepublik. „China ist für die deutsche Wirtschaft einer der wichtigsten Märkte weltweit. Wir bringen mit unseren Unternehmen Technologie nach China, schaffen dort Arbeitsplätze, etablieren in unseren Fertigungsstätten in China hohe Arbeitsschutz-Standards und sind dort Schrittmacher für integrierten Umweltschutz in der Industrieproduktion. Deshalb fordern wir, dass unsere Niederlassungen in China wie einheimische Unternehmen behandelt werden. Umgekehrt soll das natürlich auch für chinesische Firmen in Deutschland gelten. Wir brauchen in Deutschland eine Willkommenskultur für chinesische Firmen“, so Hubert Lienhard, Vorsitzender des Asien-Pazifik-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft (APA) und Chef des Voith-Konzerns.

Der APA trifft am kommenden Samstag, 29. März 2014, zusammen mit Bundeswirt-schaftsminister und Vizekanzler Sigmar Gabriel, NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und rund 400 chinesischen und deutschen Wirtschaftsvertretern den chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping. Im Fokus des Treffens in Düsseldorf stehen auch die Reformvorhaben der chinesischen Regierung, die Xi in seiner Rede thematisieren wird.

Die Reformen der chinesischen Regierung müssen aus Sicht des APA einhergehen mit weiteren Schritten der Marktöffnung. Investitionsbeschränkungen wie der Joint-Venture-Zwang in einigen Branchen sind nicht mehr zeitgemäß. Nach großen Erfolgen der chinesischen Regierung in der Umsetzung des Patentschutzes erwartet der Asien-Pazifik-Ausschuss von der Regierung in Beijing neue Maßnahmen für ein innovationsfreundliches Klima. Dazu gehört der verlässliche Markenschutz ebenso wie ein Patentsystem, das Produktinnovationen fördert, nicht aber Massenan-meldungen technologisch unbedeutender Produkt- und Designanpassungen.

Der APA tritt für eine weitere Vertiefung der Beziehungen zwischen Deutschland und China ein: „Chinesische Investoren bei uns begrüßen wir ausdrücklich“, so Hubert Lienhard. „Und je offener wir in Deutschland für chinesische Investoren sind, desto überzeugender können wir für die Rechte deutscher Unternehmen in China argumentieren.“

China ist Deutschlands wichtigster Handelspartner in Asien und drittwichtigster Handelspartner weltweit. Umgekehrt ist Deutschland Chinas wichtigster Handels-partner in Europa. Auch die Direktinvestitionen im jeweils anderen Land nahmen in den letzten Jahren stetig zu. Deutsche Direktinvestitionen in China haben sich zwischen 2006 und 2011 mehr als verdreifacht und lagen 2011 bei 38 Milliarden Euro. Chinesische Direktinvestitionen in Deutschland haben sich im selben Zeitraum ebenfalls verdreifacht und lagen Ende 2011 bei rund einer Milliarde Euro.

Der Asien-Pazifik-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft ist das Sprachrohr der deutschen Asienwirtschaft im Dialog mit der Politik in Deutschland und in den asiatischen Partnerländern. Der APA bündelt die asienbezogenen wirtschafts-politischen Interessen deutscher Unternehmen. Angestrebt sind die Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Ländern der Asien-Pazifik-Region und die Förderung von Handel und Investitionen in beide Richtungen. Der APA ist eine Initiative von BDI, DIHK, OAV, BGA und Bankenverband. An der Spitze des APA steht seit Februar 2014 als Vorsitzender Dr. Hubert Lienhard, Vorsitzender der Konzerngeschäftsführung Voith GmbH.