Ulrich Grillo © Christian Kruppa

BDI erwartet Wachstum von knapp zwei Prozent

Globale Krisen und schwacher Außenhandel beeinträchtigen Wirtschaft zunehmend

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) erwartet trotz anhaltender Risiken ein stabiles Wirtschaftswachstum. Allerdings sei der Aufschwung zu stark vom Verbrauch getrieben statt von notwendigen Investitionen, kritisierte BDI-Präsident Ulrich Grillo am Mittwoch in Berlin.

„Der BDI rechnet in diesem Jahr mit einer realen Zunahme der Wirtschaftsleistung von knapp zwei Prozent“, sagte Grillo am Mittwoch in Berlin. „Die gute Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt dürfte im laufenden Jahr weitergehen.“  

Ursache des Booms seien günstige Ölpreise, historisch niedrige Zinsen und ein schwacher Euro. „Wer weniger Geld fürs Tanken und Heizen braucht und fürs Sparen nicht belohnt wird, der gibt mehr Geld aus“, sagte Grillo. Nachhaltig sei dieser Trend nicht.

„Die geopolitische Unsicherheit ist ungewöhnlich hoch, die Schwellenländer schwächeln – all das beeinträchtigt unsere Wirtschaft zunehmend“, warnte Grillo. Die Investitionsquote bleibe hierzulande hinter ihren Möglichkeiten. „Unser Land steht vor gewaltigen Herausforderungen. Ich bin besorgt, dass diese Regierung wegen der Flüchtlingsfrage dafür vor lauter Krisenmodus blind bleibt.“  

Der BDI-Präsident forderte mehr öffentliche und private Investitionen: „Die Investitionsoffensive muss weiter in die Gänge kommen. Wir brauchen starke Impulse – bei der Energiewende, für die Digitalisierung und im Verkehr.“