BDI warnt vor nationalen Sonderlasten

Mit dem Tagesspiegel sprach BDI-Präsident Ulrich Grillo unter anderem über die EEG-Reform, die Rente mit 63 und die Frauenquote.

"Das Thema EEG-Reform ist noch nicht gelöst. Die Verteilung der Kosten war das eine, aber wir müssen dafür sorgen, dass weniger Kosten entstehen", sagte Grillo. Besonders das Thema Eigenstrom bleibt weiterhin ein wichtiger Punkt. Der BDI sei gegen nationale Sonderlasten der deutschen Industrie.

"Frau Merkel und Herr Gabriel haben zugesichert, sich in Brüssel dafür einzusetzen, dass es bei der Befreiung des Eigenstroms von der EEG-Umlage bleibt. Und das muss auch so sein. Die Eigenstromproduktion ist Teil des Geschäftsmodells vieler Branchen. Die Unternehmen haben damit kalkuliert", unterstrich Grillo.

Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung und der Kassenlage in der Rentenversicherung sei die Rentenreform eine Katastrophe. "Die Rente mit 63 ist völlig unnötig. Der Begriff Arbeit muss wieder positiv besetzt werden", sagte Grillo.

Auch zum Thema Frauenquote bezog Grillo Stellung. Es gäbe viele Ursachen für den geringen Frauenanteil in Vorständen und Aufsichtsräten. Die könne die Politik aber nicht durch Vorgaben beseitigen. "Zum Beispiel brauchen wir mehr Kindertagesstätten und Ganztagsschulen. Wir müssen die Ausbildung von Frauen in den technischen Fächern fördern. Die Unternehmen müssen Frauen mit Potenzial gezielt auf Top-Jobs vorbereiten. Da müssen wir liefern – in unserem Interesse. Noch gibt es in vielen Branchen nicht genug Frauen, die dieses Potenzial und die Erfahrung aufweisen."