China stärker in die Weltwirtschaft integrieren

„Gleichzeitig darf man dabei geltendes Recht und deutsche Interessen nicht außer Acht lassen“, forderte der BDI. Ziel müsse es sein, eine Lösung zu finden, die den Schutz der deutschen und europäischen Industrie vor gedumpten Waren aus China garantiert.

Die chinesische Regierung sollte darauf vorbereitet sein, dass es in Europa starke Stimmen gibt, China den Marktwirtschaftsstatus noch nicht zu erteilen“, warnte Kerber. „Es gibt in China Marktzugangshemmnisse, die so in Europa nicht existieren.“

Dazu zähle etwa der Zwang deutscher Investoren, einzig und allein in Gemeinschaftsunternehmen mit chinesischen Partnern einzusteigen (Joint-Venture-Zwang). Auch unfreiwilliger Technologietransfer stelle deutsche Unternehmen vor Ort immer noch vor große Herausforderungen. „Diese Themen gehören jetzt auf die Tagesordnung“, forderte Kerber.

 

Gegenwärtig bedrohten chinesische Überkapazitäten einen fairen Wettbewerb, unter anderem in den Branchen Aluminium, Keramik, Stahl und Zement. „China muss in den nächsten Jahren zwingend Überkapazitäten abbauen“, forderte Kerber.

 

„Es zeugt nicht von partnerschaftlichem Umgang, einen Teil dieser Überkapazitäten auf ausländische Märkte umzuleiten.“ Der Anteil der chinesischen Wirtschaftskraft am globalen Bruttoinlandsprodukt ist von 2001 bis 2014 von nicht einmal vier auf 13 Prozent gewachsen.

 

Im Dialog mit China müsse zum einen die WTO-Rechtskonformität der EU-Antidumping-Grundverordnung gewährleistet werden. Zum anderen sei sicherzustellen, dass die europäische Industrie sich auch weiterhin angemessen gegen unfaire Exporte aus China schützen kann, sagte Kerber.