Europa schafft einen Heimatmarkt, der größer als der US-Markt ist

BDI-Hauptgeschäftsführer Markus Kerber äußert sich zur Strategie der EU-Kommission für einen digitalen Binnenmarkt.

„Die Pläne der EU-Kommission, endlich einheitliche Rahmenbedingungen für einen digitalen Binnenmarkt zu schaffen, sind ein wichtiger Schritt. Jetzt müssen den Absichtserklärungen der Kommission rasch Taten folgen.“ Das sagte Markus Kerber, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), anlässlich der Vorstellung der Strategie für einen digitalen Binnenmarkt am Mittwoch in Brüssel.

„Das Internet macht nicht an Landesgrenzen halt“, sagte Kerber. Bislang müssten Unternehmen ihre neuen Geschäftsmodelle an 28 nationale Märkte anpassen. „Mit einem digitalen Binnenmarkt schafft Europa für unsere Unternehmen einen Heimatmarkt, der größer als der US-Markt ist. Damit können sie wesentlich besser wachsen.“

Laut einer Studie der Beratungsgesellschaft Roland Berger Strategy Consultants im Auftrag des BDI könnte Europa bis 2025 einen Zuwachs von 1,25 Billionen Euro an industrieller Bruttowertschöpfung erzielen, wenn die digitale Transformation der Industrie in die richtigen Bahnen gelenkt werde. Sollte dies nicht geschehen, droht laut Untersuchung ein Wertschöpfungsverlust von über 600 Milliarden Euro.