Harter Brexit-Kurs ist abgewählt

BDI-Präsident Dieter Kempf äußert sich zum Ausgang der Parlamentswahlen in Großbritannien. Die geschwächte Regierung macht die schwierige Ausgangslage in den Brexit-Gesprächen nicht leichter.

„Das Wahlergebnis besorgt die deutsche Industrie. Die geschwächte Regierung macht die schwierige Ausgangslage in den Brexit-Gesprächen nicht leichter. Die britische Regierung hat die Verpflichtung, den Schaden auf beiden Seiten des Kanals für Bürger und Unternehmen zu begrenzen und über vernünftige Lösungen zu verhandeln.

Der harte Brexit-Kurs ist abgewählt worden. Es ist an der Zeit für die britische Regierung rhetorisch abzurüsten. Ein Scheitern der Brexit-Gespräche wäre das schlechteste Szenario. Besonders die britische Wirtschaft wird unter der Trennung leiden.  

Die Verhandlungspartner dürfen keine weitere Zeit verlieren. Tempo ist das Gebot der Stunde. Es bleibt den Verhandlungspartnern nur ein Jahr, um sich auf ein Abkommen zum Austritt inklusive Übergangsbestimmungen zu einigen.  

Downing Street Number 10 muss zum Zeitpunkt des Austritts ein Vakuum unbedingt verhindern. Sonst droht eine unmittelbare Störung der Produktion. Für die Industrie ist eine zügige Einigung über den Rechtsstatus der EU-Bürger in Großbritannien und Nordirland und der britischen Bürger in der EU-27 von fundamentalem Interesse. Betriebe klagen bereits über die große Unsicherheit, Mitarbeiter ins Vereinigte Königreich zu entsenden. Dies gilt ganz besonders, wenn das Ende der Entsendung jenseits des 29. März 2019 liegt.“