Kempf fordert klares Bekenntnis zu deutsch-amerikanischer Kooperation

Das erste Treffen zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Donald Trump nutzt der BDI-Präsident, um vor protektionistischen Tendenzen zu warnen.

„Es ist lobenswert, dass sich der Präsident Donald Trump ausdrücklich von einer isolationistischen Haltung distanziert hat. Die USA dürfen sich nicht abschotten, weder wirtschaftlich noch politisch. Das klare Bekenntnis der Bundeskanzlerin zur Fortsetzung der Verhandlungen eines Freihandelsabkommens zwischen der EU und den USA hat mich stark beeindruckt. Angesichts weltweit zunehmender protektionistischer Tendenzen müssen sich die USA auch weiterhin international engagieren.

Leider blieb ein klares und konkretes Bekenntnis zu einer engen wirtschaftlichen Kooperation aus. Darauf haben nicht nur die transatlantische Wertegemeinschaft, sondern die gesamte Weltwirtschaft sehnsüchtig gewartet. Niemand ist eine Insel - auch die USA unter ihrem Präsidenten Trump nicht. Nicht nur Deutschland und Europa, sondern auch die USA würden von einer engeren Zusammenarbeit profitieren.

Deutsche Tochtergesellschaften beschäftigen fast 700.000 Menschen in den Vereinigten Staaten. Somit ist Deutschland der drittgrößte ausländische Arbeitgeber in den USA. Unsere Unternehmen helfen, die Industrie vor Ort zu stärken, etwa durch ihr hervorragendes Engagement für Bildung, um Menschen beispielsweise fit zu machen für den digitalen Wandel. Es war klasse, dass deutsche Unternehmenschefs live im Weißen Haus berichten durften, was sie in den USA tun - wie sie Menschen ausbilden, investieren, Arbeitsplätze schaffen. Dies wird aber auf Dauer nur gehen, wenn die USA keine neuen Handelsbarrieren errichten und die globale Arbeitsteilung nicht unterbrechen oder erschweren. Die Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und den USA steigern Investitionen und sichern Arbeitsplätze auf beiden Seiten des Atlantiks."