ZDH-Präsident Hans-Peter Wollseifer, DIHK-Präsident Eric Schweitzer, BDI-Präsident Ulrich Grillo und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel bei der Konferenz „Zukunft Mittelstand: Politik und Wirtschaft im Dialog“ am 31. Mai 2016 im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie © BMWi/Weiss

Mittelstand braucht bessere Datensicherheit

Die Politik muss mehr Entschlossenheit beim Ausbau digitaler Netze zeigen, sonst droht der Industriestandort abgehängt zu werden.

„Aus Sorge vor Daten- und Kontrollverlust schrecken viele Mittelständler vor Vernetzung oder Cloud-Lösungen zurück. Diese Angst ist teilweise berechtigt. Der Mittelstand braucht eine passende Flankierung durch gezielte und zeitgemäße Politik für bessere Datensicherheit. Das sagte BDI-Präsident Ulrich Grillo auf einer Mittelstandskonferenz des Bundeswirtschaftsministeriums am Dienstag in Berlin.  

„Wir wollen, dass unser Mittelstand zum Treiber der Digitalisierung wird“, unterstrich Grillo. Erhebungen des Mittelstandspanels im Auftrag des BDI zeigen: Erst drei von zehn Unternehmen des industriellen Mittelstands sind bislang stark digitalisiert.  

„Deutschland muss jetzt zum Sprung in die Gigabit-Gesellschaft ansetzen, sonst droht der Industriestandort abgehängt zu werden“, sagte Grillo. „Der Ausbau der digitalen Netze kann nicht zufriedenstellen.“ Bei Tempo und Netzabdeckung rangiere Deutschland gerade einmal im Mittelfeld – abgeschlagen hinter führenden Industriestaaten.  

Zudem erfordere die höhere Innovationsgeschwindigkeit kürzere Abschreibungsmöglichkeiten für Software. Die in vielen Industriestaaten bewährte steuerliche Forschungsförderung ist laut BDI geeignet, um die Digitalisierung zu flankieren.  

Die Wirtschaft brauche spezialisierte Ingenieure, Meister und Mitarbeiter. Arbeit spezieller, differenzierter und flexibler zu gestalten, sei eine Chance der Digitalisierung, führte Grillo aus. „Keinesfalls darf Flexibilität durch vorschnelle gesetzliche Regelungen verloren gehen.