Österreichs Wirtschaft ist sehr leistungsfähig

Am Rande eines Besuchs in Wien traf BDI-Präsident Ulrich Grillo mit Österreichs Außenminister Sebastian Kurz zusammen. Beide gaben der in Wien erscheinenden Zeitung Kurier ein Interview zu den deutsch-österreichischen Wirtschaftsbeziehungen, zu Digitalisierung und TTIP.

Die Wirtschaft des Nachbarlandes sei sehr leistungsfähig. Der hohe Industrieanteil in Österreich und Deutschland sei ein verbindender Vorteil, zeigte sich Grillo überzeugt. „In Deutschland herrschen Rekordbeschäftigung und Fachkräftemangel. Wenn wir weiterwachsen wollen, brauchen wir mehr Mitarbeiter“, betonte der BDI-Präsident zugleich mit Blick in die Zukunft.

Grillo benannte zugleich Herausforderungen und Chancen, die mit zunehmender Digitalisierung auf die Arbeitswelt zukommen würden. „Die Werkshallen werden nicht verwaisen. Arbeit verändert sich, aber sie fällt nicht weg.“ Lebenslanges Lernen und eine immer bessere Qualifizierung seien notwendig - auch um den Anschluss an die USA nicht zu verlieren. „Das Silicon Valley braucht europäisches Industrie-Know-how“, zeigte sich Grillo überzeugt.

Es sei außerdem wichtig, in technische Ausbildungen zu investieren und für die Akzeptanz neuer Technik zu kämpfen. „Wir dürfen nicht vor jeder Innovation wegrennen und sagen: "Kenne ich nicht, will ich nicht", sagte der BDI-Präsident.

Hinter der Ablehnung von TTIP in Österreich und Deutschland stecke Vertrauensverlust in die Politik und in den Partner USA. TTIP könne den transatlantischen Handel für Deutschland und Österreich erleichtern und den Wohlstand vergrößern.

Auf die Frage, ob durch die Zuwanderung von Flüchtlingen die Arbeitslosenquote in Deutschland ansteigen werde, antwortete Grillo, dass eine schnelle Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt illusorisch sei. Der BDI fordere von der Politik Investitionen in Sprachkurse und die Wirtschaft, da starke Unternehmen bei der Integration helfen würden.

Das gesamte Interview lesen sie hier.