Realwirtschaft braucht leistungsstarke Banken

In der Börsenzeitung erläutert BDI-Präsident Ulrich Grillo, was deutsche Unternehmen von den Finanzinstituten erwarten.

Die Rahmenbedingungen für die Unternehmensfinanzierung hätten sich angesichts der nachhaltigen Finanzmarktturbulenzen der vergangenen Jahre fundamental verändert. „Der strukturelle Wandel im Bankensystem setzt die Unternehmen einem hohen Anpassungs- und Veränderungsdruck aus. Der latente Reputationsverlust der Banken ist allseits erlebbar – und es wird lange dauern, eine veränderte Wahrnehmung zu schaffen“.

Banken und Finanzmärkte dienen Grillo zufolge keinem Selbstzweck. „Sie sind in erster Linie Dienstleister der Realwirtschaft. Manche Banken haben denn auch mittlerweile die richtigen Lehren aus der Krise gezogen.“ Die Banken hätten ihr Geschäftsmodell „re-kalibriert“: Eigenkapital und Liquiditätspuffer seien erhöht worden, Risiken und Verschuldung abgebaut.

Die Realwirtschaft habe hohe Erwartungen an die Banken. „Zwei Dinge stehen für mich im Mittelpunkt: Die Unternehmen benötigen leistungsstarke und wettbewerbsfähige Banken, die sie auf den Weltmärkten begleiten und zugleich stark im Heimatmarkt sind. Sie brauchen zudem verantwortungsvolle Banken – als verlässlicher Partner auch in schwierigen Situationen.

Banken- und Finanztransaktionen ohne echte realwirtschaftliche Grundlage sollten künftig der Vergangenheit angehören. „Als bester Maßstab des Bankenhandelns taugen die langfristigen Wachstumsperspektiven unserer Volkswirtschaft.“

Der Finanzierungsbedarf werden in kommenden Jahren „immens“ sein“, auch wegen Infrastruktur- und Modernisierungsprojekten wie der Energiewende. Der Bankensektor könne seine Dienstleisterfunktion dafür nur erfüllen, wenn das Umfeld stimme. „Sorge bereitet mir der seit Ausbruch der Finanzkrise andauernde Regulierungs-Marathon im Bankensektor: Er droht auch auf die Realwirtschaft durchzuschlagen.“

Auch die EU-Vorschläge zu Trennbanken seien riskant. Eine neue Finanzmarktarchitektur dürfe keinesfalls die Realwirtschaft schwächen. „Die Schrittmacherfunktion der Industrie für Wachstum und Wohlstand verlangt, alles daran zu setzen, die Position der deutschen und europäischen Wirtschaft im internationalen Wettbewerb zu stärken.“

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