Rückabwicklung der Agenda 2010 wäre fatal

Im „Interview der Woche“ mit dem Deutschlandfunk plädiert BDI-Präsident Dieter Kempf für mehr Investition in die Jugend statt nur Umverteilung von Geld. Außerdem äußert er sich zum ersten Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit US-Präsident Donald Trump. Kempf spricht sich im Interview auch für harte Brexit-Verhandlungen aus.

Kempf kritisiert den fatalen Hang der Politik umzuverteilen, statt in die Zukunft zu investieren. Wichtig für die Zukunftssicherung seien Investitionen in die Breitbandstruktur genauso wie stärkere Bemühungen in der Bildungspolitik. Die digitale Transformation der Gesellschaft sei eine enorme Herausforderung. Den SPD-Vorschlag, die Agenda 2010 teilweise rückgängig machen zu wollen, beurteilt Kempf als fatal.

Vor dem ersten Besuch der Bundeskanzlerin bei US-Präsident Donald Trump fordert der BDI-Präsident klar zu kommunizieren, dass die Abschottung eines Landes keiner Wirtschaft helfe. Außerdem machte Kempf im Gespräch deutlich, dass die deutsche Wirtschaft keinen Grund habe, sich gegenüber den USA kleinzumachen. Es sei angebracht, mit angemessenem Selbstbewusstsein aufzutreten.

Dieselbe Klarheit fordert der BDI-Präsident in Bezug auf die Austrittsverhandlungen mit dem Vereinigten Königreich. Am Ende des Tages müsse allen klar sein, dass Europa im Konzert der Welt nur gemeinsam noch eine wirtschaftliche Rolle spielen könne. Individualinteressen von Unternehmen und Branchen müssten für die Verhandlungen hinten angestellt werden, um die EU der 27 Mitgliedsstaaten zusammenzuhalten.

 

Das Interview mit dem Deutschlandfunk finden Sie hier.