Scheitern von TTIP und CETA wäre schwerer Rückschlag für Europa

Ulrich Grillo zu Anti-Freihandelsprotesten: „Kritik zu üben ist einfacher, als kritisch zu gestalten. Wer mit dem Status quo der Globalisierung nicht zufrieden ist, sollte sie konstruktiv begleiten, statt ihre Abschaffung zu predigen.“

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) warnt vor einem Scheitern der geplanten Freihandelsabkommen der EU mit den USA und Kanada. „Falls TTIP und CETA scheitern, wäre dies ein schwerer Rückschlag für Europa“, sagte BDI-Präsident Ulrich Grillo am Samstag in Berlin.

„Es wäre alles andere als der Sieg einer aufgeklärten Protestbewegung. Wir Europäer hätten damit bewiesen, dass wir nicht willens sind, gemeinsam Regeln zu entwickeln, die den Welthandel fairer und besser machen.“ Grillo äußerte sich anlässlich der bundesweiten Demonstrationen gegen TTIP und CETA.

“Freihandelsabkommen geben dem Welthandel Regeln. So können wir gemeinsam in der EU unsere Zukunft auf Grundlage unserer eigenen Werte und Standards gestalten“, unterstrich Grillo. Noch sei die EU einer der erfolgreichsten Standardsetzer weltweit.

„Der BDI fordert, CETA nun schnell zu beschließen und zügig zu ratifizieren“, sagte Grillo. „Kritik zu üben ist einfacher, als kritisch zu gestalten. Wer mit dem Status quo der Globalisierung nicht zufrieden ist, sollte sie konstruktiv begleiten, statt ihre Abschaffung zu predigen.“

Gerade CETA belege, dass die EU kluge Abkommen für die Bürgerinnen und Bürger verhandelt. „Aus gutem Grund sind die meisten Europäer für die Freihandelsabkommen mit den USA und Kanada.“ Das Abkommen zeige, dass konstruktive Kritik in den Verhandlungen berücksichtigt wird.

„Bei CETA wurde die Riesenchance ergriffen, das alte System des Investorenschutzes zu modernisieren. Auf politisch sensiblen Feldern wie Dienstleistungen und Regulierung wurde bei CETA sauber darauf geachtet, die demokratischen Spielräume zu wahren“, erläuterte der BDI-Präsident.

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