Südostasien profitiert von den weltweiten Krisen

Im Gespräch mit der F.A.Z. äußert sich Ulrich Grillo zur Asien-Pazifik-Konferenz, zur Sanktionspolitik der EU gegen Russland und zu China.

Ulrich Grillo hat in einem Zeitungsinterview die Chancen der deutschen Wirtschaft in Südostasien betont. "In China ist die deutsche Wirtschaft gut aufgestellt, Japan hat kein Wachstum, Indien bleibt schwierig, so bietet sich Südostasien umso mehr an", sagte der BDI-Präsident am Rande der Asien-Pazifik-Konferenz der Deutschen Wirtschaft im vietnamesischen Ho-Chi-Minh-Stadt. Südostasien profitiere von der zunehmenden Dynamik seiner jungen Bevölkerung. Doch auch als Investitionsstandort werde die Region angesichts der Krisen in anderen Regionen der Welt zunehmend attraktiv.

Im Interview stellte sich Grillo hinter die Sanktionspolitik der Europäischen Union gegen Russland: "Manchmal braucht es Konsequenz, um Haltung zu zeigen", sagte der BDI-Präsident. Die Auswirkungen des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine würden der deutschen Wirtschaft schaden, es müsse aber gelingen, dem Völkerrecht Geltung zu schaffen. "Ich kann nicht die Augen schließen und denken, Hauptsache, der Rubel rollt."

Mit Blick auf China äußerte Grillo die Hoffnung, dass die Volksrepublik in den nächsten Jahren für Probleme wie Klimaschutz, Überalterung oder Energieversorgung Lösungen finden wird.