Verbriefungen nicht in einen Topf werfen
Der Nutzwert solcher Transaktionen für Banken und Unternehmen liegt mithin auf der Hand: Für die Unternehmen wird es zunehmend wichtiger, solche kapitalmarktnahen Finanzierungen nutzen zu können, um die Finanzierungsbasis zu verbreitern. Für den Mittelstand, der sich aufgrund seiner Größe kein Geld direkt vom Kapitalmarkt beschaffen kann, stellen Verbriefungen eine wichtige Ergänzung zum klassischen Bankkredit dar. „Hochwertige Verbriefungen“, die bestimmte Qualitätsanforderungen erfüllen, sind denn auch ein zentrales Element der geplanten Kapitalmarktunion, die der BDI nachdrücklich unterstützt.
Verbriefungen waren in Verdacht geraten, die Finanzkrise beschleunigt, wenn nicht gar ausgelöst zu haben. Mittlerweile kehrt die Sachlichkeit zurück, das Thema wird differenzierter betrachtet. Verbriefungen mit realwirtschaftlichem Hintergrund haben sich während der Finanzkrise als hochrobust erwiesen, ihre Ausfallraten waren und sind marginal. Ihre nachweislich hohe Sicherheit und steigende Bedeutung als Finanzierungsinstrument verlangt deshalb auch eine differenzierte regulatorische Behandlung.
Um den Markt für Verbriefungen wiederzubeleben, dessen Volumen im Zuge der Finanzkrise deutlich geschrumpft ist, strebt die Europäische Kommission einen neuen einheitlichen Qualitätsstandard für Verbriefungsprodukte an. Verbriefungen mit nachweislicher hoher Qualität (sicher, transparent, standardisiert) sollen dabei geringeren Eigenkapitalanforderungen unterliegen.
Der BDI setzt sich seit langem dafür ein, die hohen regulatorischen Hürden, die der Schaffung eines effizienten europäischen Verbriefungsmarktes entgegenstehen, abzusenken. Um den Markt für Verbriefungen wieder in Schwung zu bringen, bedarf es auch und vor allem geeigneter Qualitätskriterien für die verbrieften Forderungen. Diese müssen sich an gängigen Marktstandards orientieren. Nur so wird die notwendige Akzeptanz der Marktteilnehmer geschaffen, die dem Verbriefungsmarkt neue Impulse gibt.