Weltbank überarbeitet Vergaberichtlinien

Die Weltbank nimmt in vielen Entwicklungsländern weiterhin eine wichtige Rolle in der Finanzierung der öffentlichen Infrastruktur ein und stellt die Einhaltung international anerkannter Ausschreibungsstandards sicher. Mit ihren Produkten und ihrer Expertise haben deutsche Unternehmen gute Chancen, erfolgreich bei der Weltbank und anderen regionalen Entwicklungsbanken mitzubieten. Deutsche Unternehmen waren zwar bei der Erlangung von Aufträgen über die letzten Jahre mit einem jährlichen Auftragsvolumen von mehr als 200 Millionen US-Dollar erfolgreich, gehören allerdings nicht zu den Top Ten der Länder mit den meisten Aufträgen. Zudem ist für mittelständische Unternehmen das Geschäft mit der Weltbank häufig zu kompliziert.

Im Juli 2015 schloss die Weltbank eine umfassende Überarbeitung ihrer Vergaberichtlinien ab. Die Umsetzung der neuen Leitlinien ist indes ein langfristiger Prozess, der sich noch über viele weitere Jahre erstrecken wird.

Aufholbedarf für deutsche Unternehmen

In Kooperation mit der Berlin-Repräsentanz der Weltbank, dem europäischen Auslandsbauverband „European International Contractors e.V” (EIC) und dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) lud der BDI im Februar 2016 zu einem „Business-Outreach“-Vergabe-Seminar zur erneuerten Vergabepolitik der Weltbank ein: Ziel des Seminars war es, dass deutsche Unternehmen die Ausschreibungsregeln richtig verstehen und erfolgreich für sich nutzen können. Enzo de Laurentiis, Procurement Manager der Weltbank, stellte den über 50 Unternehmensvertretern die neuen Leitlinien vor.

Weltbank finanziert Entwicklung

Die Weltbank vergibt jährlich Mittel in Höhe von etwa 40 Milliarden US-Dollar an Projekte in Entwicklungs- und Schwellenländer. Bis zu 100.000 Verträge mit der Privatwirtschaft werden pro Jahr abgeschlossen.