BDI-Präsident fordert offensiven Wahlkampf von Bundeskanzlerin

Bundeskanzlerin Angela Merkel muss einen offensiven Wahlkampf führen, fordert BDI-Präsident Kempf in der „Wirtschaftswoche“. Im Interview spricht er sich auch für mehr Innovationsfreude in Deutschland aus und kontert Vorwürfe von US-Präsident Donald Trump.

Um einer verzerrten Gerechtigkeitsdebatte entgegenzuwirken fordert BDI-Präsident Dieter Kempf einen offensiven Bundestagswahlkampf von der CDU-Vorsitzenden Angela Merkel. Kempf machte deutlich, dass die Debatte um die Abwicklung der Agenda 2010 rückwärtsgewandt sei. Sie verfälsche die Realität, da das Reformprogramm zur Zukunftssicherung Deutschlands beigetragen habe, Deutschland nicht mehr wie einst der „kranke Mann Europas, sondern die Lokomotive“ sei.

Der BDI-Präsident erwarte klare Aussagen der Kanzlerin dazu. Im Gespräch betonte Kempf die großen Herausforderungen durch die Digitalisierung: „Deutschland braucht eine umfassende Innovationsoffensive mit einer Bildungspolitik, die den Erfordernissen der digitalen Transformation gerecht wird“. Um auch langfristig Export-Weltmeister zu bleiben, müsse die Politik sich dem Problem der saturierten Gesellschaften annehmen. In Deutschland werde neuen Entwicklungen viel zu häufig mit Verboten begegnet. Das bremse nötige Innovationen für die Zukunft.

Die Vorwürfe des US-Präsidenten zum deutschen Handelsbilanzdefizit konterte Kempf: „Die deutschen Exportüberschüsse haben nichts mit unfairen Praktiken zu tun, sondern schlicht und einfach mit der mangelnden Wettbewerbsfähigkeit weiter Teile der US-Wirtschaft“. In China sieht der BDI-Präsident derzeit kaum einen Ersatz für die USA als wichtigsten außer-europäischen Handelspartner.   

Das Interview ist unter folgendem Link erhältlich: www.wiwo.de/politik/deutschland/bdi-chef-kempf-merkel-muss-offensiv-wahlkampf-fuehren/19490502.html