Gute Konjunktur darf nicht blenden

BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang sieht in den positiven Exportzahlen für den Monat Mai eine Verstetigung des Aufschwungs. Er warnt jedoch vor hohen politischen Risiken für die Außenwirtschaft, welche auch die gemeinsame G20-Erklärung zum Handel kaum mindert.

„Der Aufschwung verfestigt sich. Das zeigt die starke Zunahme der Exporte im Mai in Höhe von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In den meisten Regionen der Welt geht die Konjunktur aufwärts. Nur in den Vereinigten Staaten wächst die Wirtschaft kaum. Mit fast neun Prozent der deutschen Exporte sind die USA unser wichtigster Handelspartner.

Wir dürfen uns jedoch von der weltweit guten Konjunktur nicht blenden lassen. Der Erfolg der deutschen Außenwirtschaft ist durch politische Risiken so gefährdet wie noch nie. Die schwierige Verhandlungslage auf dem G20-Gipfel ist ein Beleg dafür. Mit Geschick konnte die Bundesregierung ein Scheitern des Gipfels verhindern. Die gemeinsame Erklärung zum Handel ist zumindest ein Teilerfolg. Der gefährliche weltweite Trend zum Protektionismus ist dadurch nicht gebrochen. Laut Welthandelsorganisation wurden seit 2008 fast 1.700 neue Handelsbeschränkungen eingeführt, von denen rund 1.300 immer noch in Kraft sind.“