Türkei schadet sich selbst

Die Ankündigung der Bundesregierung, staatliche Hermesdeckungen für Exportgeschäfte mit der Türkei auf den Prüfstand zu stellen, hält BDI-Hauptgeschäftsführer Lang für problematisch. Sie seien im vergangenen Jahr bereits um die Hälfte eingebrochen und als Druckmittel wenig effektiv. Die Türkei schade sich selbst.

„Für die deutschen Unternehmen in der Türkei wächst im Stundentakt mit jeder weiteren diffusen, unbegründeten Anschuldigung die Unsicherheit. Das beunruhigt uns und sollte auch die türkische Regierung beunruhigen. Denn der wichtigste Handelspartner der Türkei ist Deutschland. Statt Konfrontationskurs brauchen Unternehmen Verlässlichkeit, Berechenbarkeit und ein stabiles Umfeld. Die Grundlagen für eine wirtschaftlich starke Türkei nehmen nachhaltig Schaden. Die Hermes-Deckungen als Druckmittel zu benutzen halten wir für problematisch, weil wenig effizient. Bereits im vergangenen Jahr ist das Deckungsvolumen für Geschäfte mit der Türkei von über zwei Milliarden Euro auf knapp eine Milliarde Euro um die Hälfte eingebrochen. Die Unsicherheiten des vergangenen Jahres sorgen also bereits dafür, dass immer mehr deutsche Unternehmen von der Türkei Abstand nehmen. Die Türkei schadet sich selbst.“