100 Tage Trump: Steuerwettbewerb wird sich enorm verschärfen

BDI-Präsident Dieter Kempf beurteilt den Kurs von US-Präsident Donald Trump in der Handelspolitik als besorgniserregend. Nach 100 Tagen im Amt verunsichere Trump weiterhin die Unternehmen. Das Steuerkonzept des US-Präsidenten sieht Kempf als klare Wettbewerbsansage.

„Die ersten 100 Tage der Regierung von US-Präsident Donald Trump werfen weiterhin Fragezeichen auf. Die Unternehmen sind immer noch verunsichert, welche Richtung die Regierung einschlägt. Das Steuerkonzept kündigt ambitionierte Entlastungen an. Das ist eine klare Wettbewerbsansage an den deutschen Wirtschaftsstandort. Der internationale Steuerwettbewerb wird sich dadurch enorm verschärfen. Ein konkreter Vorschlag zur Erneuerung der Infrastruktur ist nicht in Sicht.  

Der Kurs des US-Präsidenten in der Handelspolitik ist besorgniserregend. Es ist ein positives Zeichen, dass die US-Administration auf Strafzölle und Einfuhrsteuern bislang verzichtet. Nachteile für die Menschen selbst in den USA ergeben sich aus Programmen wie „Buy American, Hire American“ oder aufgrund von Zweifeln an der internationalen Handelsordnung. Das ist ein dramatischer Richtungswechsel in der US-Handelspolitik. Die internationale Zusammenarbeit mit den USA, etwa im Rahmen der G20, ist schwieriger geworden. Die Kritik der USA am deutschen Handelsüberschuss ist und bleibt falsch.  

Handelspolitik ist kein Nullsummenspiel. Die intensiven Handelsbeziehungen zwischen Europa und den USA sind zum Nutzen beider Märkte. Die USA sind unser wichtigster Exportmarkt für Waren, unsere Unternehmen stellen fast 700.000 Arbeitsplätze in den USA. Dieses Engagement will die deutsche Wirtschaft fortsetzen und ausbauen. Dafür brauchen wir verlässliche und berechenbare politische Rahmenbedingungen.“