Appell der deutsch-französischen Wirtschaft: Auf nationale Alleingänge in der Energie- und Klimapolitik verzichten

Nur international abgestimmte Maßnahmen können erfolgreich sein. Das erklärten BDI-Präsident Dieter Kempf und der französische MEDEF-Präsident Pierre Gattaz vor dem Hintergrund der Weltklimakonferenz in Bonn. Bei ihrem Treffen bekannten sich beide erneut zum Pariser Klimaschutzabkommen.

BDI-Präsident Dieter Kempf traf Pierre Gattaz, den Präsidenten des Spitzenverbands der französischen Wirtschaft Medef. Vor dem Hintergrund der laufenden Weltklimakonferenz in Bonn erklärten die Präsidenten:

„Die Regierungen sollen auf nationale Alleingänge zu Energiequellen und zur CO2-Bepreisung verzichten. Diese enthalten das Risiko, die Transformationskosten weiter zu erhöhen und die gesellschaftliche Akzeptanz gleichzeitig zu mindern, während die Gesamtbilanz für die EU unklar bleibt. Stattdessen muss der Fokus auf Zusammenarbeit und abgestimmtem internationalen Vorgehen liegen. Mit der COP 23 in Bonn müssen wir jetzt die Gelegenheit nutzen, die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens voranzutreiben.“

Dieter Kempf: „Aus Sicht der Unternehmen in Frankreich und Deutschland sind Marktmechanismen wie ein internationaler CO2-Preis das wirksamste Mittel, um das Zwei-Grad-Ziel zu erreichen. Während der Anspruch ein globaler CO2-Preis sein muss, wäre es ein sinnvoller Schritt, ihn in den G20-Staaten einzuführen. Das würde helfen, international vergleichbare Rahmenbedingungen zu schaffen.“

Kempf und Gattaz begrüßten die aktuelle Reform des EU-Emissionshandels (ETS) und warben für die erfolgreiche Vollendung vor dem Hintergrund der heutigen Trilog-Verhandlungen. Pierre Gattaz: „Mit Blick auf Paris ist die aktuelle Reform der erste Schritt, um den Ehrgeiz der EU-Klimapolitik zu steigern. Sie stärkt ETS als zentrales Instrument, um ein verlässliches CO2-Preisignal zu erzeugen, saubere Technologien zu fördern und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen zu sichern“.