BDI legt seinen neuen „Globalen Wachstumsausblick“ vor

Der transatlantische Wirtschaftsraum wird eine ausgeprägte Schwächephase durchlaufen.

Das Wachstum der Weltwirtschaft wird sich auf gut 2,25 Prozent im kommenden Jahr belaufen – nach drei Prozent im laufenden Jahr. Der transatlantische Wirtschaftsraum wird eine ausgeprägte Schwächephase durchlaufen. Diese dürfte im Euroraum länger andauern als in den Vereinigten Staaten. Gut drei Viertel des Wachstums in der Welt werden im Jahr 2023 auf den Asien-Pazifik-Raum entfallen, 2024 noch drei Fünftel.

In diesem schwächelnden Umfeld rechnen wir in diesem Jahr noch mit einem Wachstum der realen Exporte von Waren und Dienstleistungen in Deutschland in Höhe von 2,5 Prozent (2021: 9,7 Prozent).

Die Inflation wird laut unseren Erwartungen dieses Jahr weltweit bei neun Prozent liegen – das ist der höchste Stand seit einem Vierteljahrhundert. Im kommenden Jahr geht sie auf fünf Prozent zurück. Die Inflationsbekämpfung in den Industrieländern duldet keinen Aufschub. Eine weitere geldpolitische Straffung in den USA, im Vereinigten Königreich, im Euroraum und in einigen Entwicklungs- und Schwellenländern ist aus ökonomischer Perspektive erforderlich, um Zweitrundeneffekte zu verhindern.

Die Finanzpolitik muss zukünftig präziser handeln. In den großen Ländern sollten die Gesetzgeber ihre Stützungsmaßnahmen für private Haushalte und Unternehmen zielgenauer gestalten und mit Sparanreizen für den Energieverbrauch verbinden.

Die Wirtschaftspolitik sollte sehr rasch Investitionsakzente setzen. Die aktuelle Schwächephase wird die Investitionstätigkeit im transatlantischen Raum deutlich dämpfen. Es bedarf deutlich stärkerer öffentlicher Investitionen und der Ankurbelung privater Investitionen in Klimaschutz und Digitalisierung, um die Weichen für den Aufschwung 2024/25 und auf Wachstum zu stellen.