Bessere Regeln sind überfällig

Anlässlich der 12. Verhandlungsrunde zum transatlantischen Freihandelsabkommen äußert sich der Vorsitzende des BDI/BDA-Mittelstandsausschusses Hans-Toni Junius in einem Gastkommentar für das „Handelsblatt“. Darin betont er die Bedeutung von TTIP für exportstarke mittelständische Unternehmen.

„Viele deutsche Mittelständler sind Technologie- und Weltmarktführer. Die hochspezialisierten Produkte unserer Hidden Champions werden nicht nur hierzulande nachgefragt, sondern weltweit“, schreibt Junius. Bessere Regeln für mehr Handel und Investitionen über den Atlantik hinweg seien überfällig - und zwar ohne dabei deutsche, europäische oder amerikanische Standards zu senken.  

Die Sicherheits- und Verbraucherschutzniveaus in der EU und den USA seien zwar ähnlich. Wer aber unternehmerisch auf die andere Seite des Atlantiks wolle, der stoße auf unsinnige und fragwürdige Hürden. „Labore werden erst von einer europäischen und dann von einer amerikanischen Behörde inspiziert, obwohl die Prüfkriterien nahezu übereinstimmen. In Europa zugelassene Produkte wie Messgeräte oder Ventile müssen in den USA ein zweites Mal zertifiziert werden“, sagt der Vorsitzende des BDI/BDA Mittelstandsausschusses.  

Solche Verfahren hätten bedeutende Folgen für mittelständische Unternehmen. „Kosten, die Märkte für den Mittelstand verschließen und den Wettbewerb behindern“, betont Junius.  Er fordert einfache Zugänge und verlässliche Einbindungen in grenzüberschreitende Wertschöpfungsverbünde. „Weniger und niedrigere Zölle, vereinfachte Zollverfahren, besser abgestimmte Produkt- und Produktionsanforderungen, miteinander kompatible Test- und Prüfverfahren, ein besserer Zugang zu öffentlichen Aufträgen und wenig Bürokratie – all das fördert Handel und sichert Investitionen“, bekräftigt Junius.