Brexit: Kein Rosinenpicken für London

BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang verlangt von der britischen Regierung mehr Bewegung zur Klärung der Austrittsmodalitäten. Nur dann könne die zweite Phase der Brexit-Verhandlungen starten. Das sagte Lang nach einem Treffen mit EU-Brexit-Chefunterhändler Michel Barnier in Berlin.

„Die deutsche Wirtschaft unterstützt die EU-Verhandlungsstrategie ausdrücklich. Erst müssen die Austrittsmodalitäten geklärt werden. Die britische Regierung muss sich noch bewegen, damit die EU in zwei Wochen grünes Licht für Phase zwei der Verhandlungen geben kann. Dazu gehört die Erfüllung der vollständigen finanziellen Verpflichtungen zum Zeitpunkt des Austritts. Rosinenpicken darf es für London nicht geben. Klar ist: Unsere Priorität liegt in der Stärkung und Weiterentwicklung der EU.  

Selbst wenn die stockenden Verhandlungen noch an Fahrt aufnehmen, geht die Wirtschaft nicht davon aus, dass bis März 2019 die künftigen Beziehungen zwischen Großbritannien und der EU abschließend geregelt sind. Um eine Übergangsphase werden wir nicht herumkommen. Ein solcher Übergang braucht einen klaren Zeithorizont. Auf die vier Grundfreiheiten des Binnenmarktes, die europäische Gesetzgebung und die laufenden Zahlungen in den EU-Haushalt wollen wir in dieser Phase nicht verzichten.“