BDI-Präsident Dieter Kempf © Christian Kruppa

Schlüterhof des Deutschen Historischen Museums © Christian Kruppa

Bundespräsident Joachim Gauck © Christian Kruppa

BDI-Vizepräsident Ulrich Grillo © Christian Kruppa

Daniela Schadt, Joachim Gauck und Dieter Kempf (v.l.n.r.) © Christian Kruppa

Ulrich Grillo, Daniela Schadt, Joachim Gauck und Dieter Kempf (v.l.n.r.) © Christian Kruppa

Der Galaabend 2017

Dieter Kempf hat die Präsidentschaft des BDI von Ulrich Grillo übernommen. Die „Staffelstabübergabe“ vom alten zum neuen Präsidenten erfolgte in Anwesenheit des Ehrengastes Bundespräsident Joachim Gauck.

In seiner Rede stellte Joachim Gauck die Bedeutung der Industrie heraus: „Die deutsche Industrie ist ja nicht einfach ‚nur‘ ein Wirtschaftszweig. Sie ist eine Marke, die in die Welt hinausstrahlt: Das Label ‚Made in Germany‘ ist nach wie vor gern gesehen und viel gefragt.“ So bleibe richtig, dass Wohlstand und Arbeitsplätze in Deutschland in einem hohen Maß von der Industrie abhingen.

Für eine offene Gesellschaft

Die deutsche Industrie stehe jedoch vor großen Herausforderungen. Die Digitalisierung werde „schon in naher Zukunft alle Bereiche unseres Lebens prägen und die Art und Weise wie wir arbeiten grundlegend verändern“, so Gauck. Um die Chancen der Digitalisierung zu nutzen, müsse der Bildung eine besondere Rolle zukommen und „eine Haltung der Offenheit und der Neugier für kommende Entwicklungen“ angenommen werden.

Des Weiteren blickte der Bundespräsident auf die aktuelle globalisierungskritische Debatte. „Kaum eine Volkswirtschaft ist international so stark vernetzt und so eingewoben in die globalen Handelsströme wie die deutsche – und damit auch so verletzlich, wenn die Freiheit des Welthandels bedroht ist.“ Vom Freihandel profitierten grundsätzlich alle, die sich an ihm beteiligten. „Versuche, sich nach einfachen, populistischen Rezepten abzuschotten und die Globalisierung ‚zurückzuschrauben‘ hätten deshalb verheerende Auswirkungen“, erklärte Gauck. „Würden über Jahrzehnte abgetragene Barrieren wieder entstehen, wäre das ein Rückschlag für uns alle – und gerade für uns in Deutschland.“

Wirtschaft mit Haltung

Es gelte daher, die Globalisierung so zu gestalten, dass möglichst vielen Menschen Teilhabe ermöglicht wird, betonte Gauck. Deutsche Unternehmen sollten daher weiterhin nach dem „Leitbild des Ehrbaren Kaufmanns“ handeln. „Der Ehrbare Kaufmann ist, so meine ich, eine unserer Antworten auf die Herausforderungen der Globalisierung, weil er neben betrieblichen Interessen die gesellschaftlichen Bedürfnisse im Blick hat – und damit die Grundlage für gutes Wirtschaften.“

„Die deutsche Industrie wird auch künftig eine verantwortliche Rolle in unserer Gesellschaft ausfüllen“, sagte BDI-Präsident Dieter Kempf. Unternehmerische Verantwortung übernehmen unter dem Oberbegriff „Wirtschaft mit Haltung“ sei auch das zentrale Thema der Präsidentschaft seines Vorgängers Ulrich Grillo gewesen, dem er für seine Arbeit dankte.

In seiner Rede bekräftigte Kempf den Appell von Bundespräsident Gauck an eine offene Gesellschaft „mit zentralen Werten einer freiheitlichen Demokratie“ und wies darauf hin, „wie wertvoll es ist, nicht nur Teil eines Wirtschaftsprojekts Europäische Union sondern eines Friedensprojekts Europa zu sein“. Der Rückzug ins Nationale im 21. Jahrhundert sei dagegen „ein Irrweg“. Er begrenze Menschen, Ideen und Produkte.

Staffelstabübergabe der BDI-Präsidenten

Dieter Kempf hat zum 1. Januar 2017 die Präsidentschaft des BDI von Ulrich Grillo  übernommen. Der feierliche Führungswechsel erfolgte beim Festlichen Abend der Deutschen Industrie 2017 im Schlüterhof des Deutschen Historischen Museums. Musikalisch begleitet wurde der Festakt vom Bariton Max Raabe und von den Pianisten Christoph Israel.