Deutsche Exporteure konnten sich nicht vom Abwärtstrend im Welthandel abkoppeln

BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang äußert sich anlässlich der neuen Exportzahlen. Viele Branchen, vor allem der Fahrzeugbau, leiden weiter unter Lieferengpässen von Halbleitern. Das bremst die deutschen Ausfuhren zusätzlich aus.

„Die deutschen Exporteure konnten sich nicht vom Abwärtstrend im Welthandel abkoppeln. Viele Branchen, vor allem der Fahrzeugbau, leiden weiter unter Lieferengpässen von Halbleitern. Das bremst die deutschen Ausfuhren zusätzlich aus. Deshalb haben wir unsere Export- und unsere Wachstumsprognose nach unten korrigiert.

Die deutsche Wirtschaft wird erst im Jahr 2022 wieder das Vorkrisenniveau erreichen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg zwar im dritten Quartal preis-, kalender- und saisonbereinigt um 1,7 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Jedoch müsste das Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal um 1,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal wachsen, um wieder auf Vorkrisenniveau zu gelangen – und das wird nicht gelingen.

Trotz voller Auftragsbücher kommt die Industrieproduktion nicht in Fahrt. Materialengpässe bremsten die Produktion im Sommerhalbjahr aus. Besserung ist noch nicht in Sicht.

Lieferengpässe in der Automobilindustrie belasten die Exporte made in Germany. Der BDI rechnet für das laufende Jahr nur noch mit einem Anstieg der Exporte von Waren und Dienstleistungen um real acht Prozent. Zuletzt war der BDI von 8 ½  Prozent ausgegangen. Der Wachstumsbeitrag aus Ex- und Importen am BIP reduziert sich von 1,2 auf 0,8 Prozentpunkte.

Das deutlich geringere Exportwachstum und stark gestiegene Importe erfordern die Korrektur der BIP-Prognose. Wir rechnen für das gesamte Jahr 2021 nur noch mit einem Anstieg der realen Wirtschaftsleistung um 2,5 Prozent (bisher 3,0 Prozent).“