Deutsche Steuerpolitik muss sich Wettbewerb stellen
„Mit der geplanten Absenkung des US-Körperschaftsteuersatzes von 35 Prozent auf nicht mehr als 20 Prozent heizt der US-Präsident den sich verschärfenden internationalen Steuerwettbewerb weiter an. Die deutsche Steuerpolitik muss sich diesem Wettbewerb nach fast zehn Jahren fehlender Steuerstrukturreformen endlich stellen. Steuerpolitik ist Standortpolitik.
Es ist höchste Zeit, dass die zukünftige Bundesregierung den Ball aufnimmt und strukturelle Reformen voranbringt. Es geht darum, Wachstum und Innovation zu befördern, statt den Fokus wie bisher allein auf die Vermeidung von Steuerschlupflöchern zu richten. Dies hat dem Fiskus keine höheren Steuerquoten ausländischer Konzerne eingebracht, sondern deutschen Unternehmen klare Wettbewerbsnachteile. Die deutschen Missbrauchsvermeidungsvorschriften gehören bereits zu den striktesten weltweit.
Zentral in der neuen Legislaturperiode muss es sein, Investitionen in Innovationen zu fördern. Dafür muss es steuerliche Anreize für Forschung und Entwicklung geben. Es bleibt wichtig, den Reformstau im Unternehmensteuerrecht aufzulösen. Beispiele sind die Thesaurierungsbegünstigung und gewerbesteuerliche Hinzurechnungen.“