Digitalisierung im Gesundheitssystem vorantreiben

Die Digitalisierung bietet große Chancen für Prävention, Diagnose und Therapie. Eine im Auftrag des BDI erstellte Studie belegt einen Rückgang der Krankheitslast in fünf Volkskrankheiten um fast elf Prozent binnen 20 Jahren.

„Deutschland muss die Versorgungsqualität im Gesundheitssystem erhalten und weiter verbessern, gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels. Dies gelingt nur, wenn wir die Digitalisierung im Gesundheitssystem intensiv vorantreiben.“ Dies sagte Iris Plöger, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung, in Berlin.  

Die im Auftrag des BDI erstellte Studie „Entwicklung des Gesundheitsnutzens – Veränderung der Krankheitslast von 1993 bis 2013 für ausgewählte Krankheitsbilder“ belegt: Bei den untersuchten Indikationen Brustkrebs, Prostatakrebs, Herzinfarkt, Schlaganfall und Diabetes Mellitus Typ II überleben immer mehr Menschen länger trotz ihrer Krankheit. Insgesamt nahm die Krankheitslast in den fünf ausgewählten Indikationen binnen 20 Jahren stetig ab – um rund elf Prozent.  

„In der Digitalisierung im Gesundheitssystem sind wir noch längst nicht da, wo wir sein müssten“, betonte Plöger. Wichtig sei vor allem, Gesundheitsdaten stärker vernetzen und nutzen zu können, um wissenschaftliche Forschung und individualisierte Therapien zu verbessern. Plöger: „Gesundheit braucht Forschung, und Forschung braucht Daten, um den Menschen ein längeres und besseres Leben zu ermöglichen.“ Daten sind der Rohstoff für den medizinisch-technischen Fortschritt sowie für innovative Prozesse und Behandlungsmethoden. Datenanalysen etwa in der Krebstherapie ermöglichen wesentlich präzisere Diagnosen. Sie bieten Patienten eine passgenau auf sie zugeschnittene Behandlung.  

„Die Digitalisierung bietet große Chancen für Prävention, Diagnose und Therapie, die wir viel besser nutzen müssen“, forderte Plöger. Für die digitale Entwicklung und Förderung von Innovationen im Gesundheitssystem braucht es auch ein effektives Zusammenspiel aller Akteure. Diesen wichtigen Prozess will der BDI gestalten und die kommende Legislaturperiode als zentraler und branchenübergreifender Ansprechpartner mit starken Strukturen begleiten. „Wir bilden eine breite Industrieallianz, um daraus konkrete Handlungsempfehlungen für die Akteure im Gesundheitssystem abzuleiten. Die gemeinsam mit der Politik diskutierte Dialogplattform ‚Digitale Gesundheit‘ kommt daher genau zur richtigen Zeit. Denn nur im offenen und engen Austausch mit Politik und Gesellschaft können wir die Digitalisierung im Gesundheitssystem voranbringen“, unterstrich Plöger.