Durch Abschottung ist nichts zu gewinnen

Joachim Lang, Hauptgeschäftsführer des BDI, spricht im Interview mit der Rheinischen Post über chinesische Übernahmen, US-amerikanische Strafzölle und die wirtschaftliche Lage der Türkei. Eine international abgestimmte Lösung sei für die Digitalsteuer notwendig. Die einseitige EU-Maßnahme treffe vor allem die deutsche Industrie.

Die Handelspolitik des US-Präsidenten werde zur Gefahr für die Weltwirtschaft, mahnt Joachim Lang. Das Ziel America First scheine Donald Trump zwar vorläufig zu erreichen. Vieles, was er macht, werde sich aber mittelfristig negativ auf die USA auswirken. Problematisch sei beispielsweise der zunehmende Einsatz von Sanktionen. Nichtsdestotrotz macht sich der BDI für einen Freihandelsvertrag mit den Vereinigten Staaten stark. „Europa und die USA sollten ihre Freihandelsgespräche da anfangen, wo sie sich schnell einigen könnten, etwa die Industriezölle auf beiden Seiten komplett abzuschaffen.“

Mehr Öffnung fordert Lang von China: „Wichtig ist, in Europa keine Mauern zu errichten, sondern Mauern in China abzubauen.“ Bei der Novellierung der Außenwirtschaftsverordnung müsse die Bundesregierung mit Augenmaß vorgehen. Deutschland sei als Industriestandort auf ein offenes Investitionsklima angewiesen. Lang spricht sich im Interview gegen eine europäische Digitalsteuer aus, da eine Einführung ohne die USA nichts bringe. Sie schade zudem der deutschen Industrie, die sich immer stärker digitalisiert.