EU-Konnektivitätsstrategie mit Priorität behandeln

Wolfgang Niedermark, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung, äußert sich zum EU-Außenministertreffen. Diversifizierte Lieferketten und weniger Abhängigkeiten seien von hoher strategischer Bedeutung für Europa, auch im Gegengewicht zur chinesischen Seidenstraßen-Strategie.

„Es ist höchste Zeit, dass die EU ihre Konnektivitätsstrategie, die globale Vernetzung Europas, mit Priorität behandelt. Diversifizierte Lieferketten und weniger Abhängigkeiten sind von hoher strategischer Bedeutung für Europa, auch im Gegengewicht zur chinesischen Seidenstraßen-Strategie.

Gemeinsam mit den Mitgliedsstaaten muss die EU substanziell mehr Budget für Infrastruktur-Projekte in Entwicklungs- und Schwellenländern bereitstellen und die ohnehin bestehenden Programme besser koordinieren und kommunizieren. Nur mit wettbewerbsfähigen Angeboten wird es gelingen, Europa weiterhin als global wichtigen Player zu halten. Auch weitsichtige Vorhaben wie die G7-Initiative ‚Build Back Better World‘ benötigen einen kräftigen Finanzierungsschub.

Fairer Wettbewerb, Offenheit und Transparenz bei Ausschreibungen müssen eine entscheidende Rolle spielen. Es braucht hohe Qualitätsstandards in der europäischen Konnektivitätsagenda, um soziale, ökologische und finanzielle Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Chinesische Projekte lassen Nachhaltigkeitsziele oft vermissen und bevorzugen ihre eigenen Unternehmen.“