Exportmotor läuft, Phase der Erholung wird jedoch länger andauern

Die Industrie rechne in diesem Jahr mit einem Rückgang der Exporte um 13 Prozent, sagt BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang zu den neuen Außenwirtschafts-Zahlen des Statistischen Bundesamts. Die deutsche Wirtschaft müsse sich darauf einstellen, dass sich die Exportaussichten bis Jahresende weiter eintrüben.

„Der Exportmotor der deutschen Wirtschaft läuft, die Phase der Erholung wird jedoch noch länger andauern. Die Industrie rechnet in diesem Jahr mit einem Rückgang der Exporte um 13 Prozent. Damit bricht der deutsche Außenhandel erstmals wieder so stark ein wie zuletzt in der Finanzkrise 2009 mit 18 Prozent. In diesem Jahr erwarten wir nur noch ein Exportvolumen, das ungefähr dem vor sechs Jahren entspricht.

Die deutsche Wirtschaft muss sich darauf einstellen, dass sich die Exportaussichten bis Jahresende weiter eintrüben. Neben dem anhaltenden Corona-Schock drohen verschärfte Exportkontrollregeln die Wachstumschancen der globalen Arbeitsteilung auszubremsen. Übermäßig restriktive Visa- und Einreisebeschränkungen und überbordende Zölle setzen den Welthandel zusätzlich unter Druck.

Mit ihrem hohen Exportanteil ist die stark vernetzte deutsche Wirtschaft angewiesen auf funktionierende Lieferketten und gesunde Absatzmärkte. Die Bundesregierung muss dafür sorgen, dass der internationale Warenaustausch und die grenzüberschreitende Wirtschaftstätigkeit gerade in Pandemie-Zeiten so gut wie möglich funktionieren.“