UNFSS

Joakim Reiter, Deputy Secretary-General, UN Conference on Trade and Development (UNCTAD), Thomas Fues vom Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE) und Stefan Mair (BDI) (v.l.n.r.) © DIE

Freiwillige Nachhaltigkeitsstandards in Entwicklungs- und Schwellenländern

Deutsche Unternehmen sind in Entwicklungs- und Schwellenländer präsent, schaffen vor Ort Arbeitsplätze, zahlen Steuern und bilden Fachkräfte aus. Sie zeichnen sich zudem durch die Einhaltung von hohen Standards aus. Welche Rolle freiwillige Nachhaltigkeitsstandards für die Entwicklung spielen können, diskutierten knapp 100 Vertreter aus China, Indien, Indonesien, Mexiko, Brasilien und Deutschland aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft in Berlin.

Wertschöpfungs- und Lieferketten werden immer komplexer. Deutsche Firmen beziehen zudem ihre Produkte immer häufiger aus Entwicklungs- und Schwellenländern. Daher haben die Firmen ein Interesse an transparenten Qualitätsmerkmalen. Standards können hier eine wichtige Informationsquelle sein. Allerdings ist in den letzten Jahren ein regelrechter Standards-Dschungel entstanden, die Transparenz der jeweiligen Siegel bleibt dabei auf der Strecke. Gerade in Entwicklungs- und Schwellenländern können Standards zudem eine Hürde für KMUs sein, da sie durch hohe administrative Kosten eine Teilnahme verhindern.

 

Genau hier setzt das United Nation Forum on Sustainability Standards (UNFSS) an. In seinem zweiten Flagship Report untersucht das UNFSS die mögliche Rolle von Regierungen bei der Definierung von freiwilligen Nachhaltigkeitsstandards. Gemeinsam mit dem Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE) lud der BDI zum Launch des Reports ein. Als Key-Note Speaker konnte der stellvertretende Generalsekretär der UN Conference on Trade and Development (UNCTAD), Joakim Reiter, gewonnen werden. Stefan Mair, Mitglied der Hauptgeschäftsführung im BDI, betonte in seinem Vortrag, dass Regierungen einen wichtigen Beitrag dazu leisten können, freiwillige Nachhaltigkeitsstandards zu legitimieren. Diese Standards seinen zudem vor allem dann erfolgreich, wenn diese gemeinsam mit der Wirtschaft entwickelt werden.

 

Nationale Agenturen für Qualitätsstandards, wie zum Beispiel Quality Council of India leisten einen wichtigen Beitrag Standards transparent zu gestalten und verschiedene Stakeholder zu beteiligen. Ein Erfolg der Konferenz ist es daher, dass brasilianische und chinesische Teilnehmer ankündigten, dem indischen Vorbild zu folgen und eine nationale Plattform für Nachhaltigkeitsstandards gründen zu wollen.