Stefan Mair © BDI

„German business matters“ in den USA

Deutsche Unternehmen tragen seit Jahrzehnten nicht nur zum Wirtschaftswachstum und zu den Exporten der USA bei. Sie sind Job-Motor und Ausbilder zugleich. Das Deutschlandjahr „Wunderbar together“ bietet eine einzigartige Gelegenheit, die deutsche Wirtschaft in den USA als starken Partner für Investitionen und Jobs zu präsentieren, so Stefan Mair, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des BDI.

Was macht die transatlantischen Beziehungen aus und vor welchen Herausforderungen stehen wir?

Die deutsch-amerikanischen Beziehungen zeichnen sich seit Jahrzehnten durch ein starkes Fundament gemeinsamer Werte, Traditionen, Interessen und Ziele aus. Auch in den wirtschaftlichen Beziehungen wird die enge Verbundenheit der beiden Länder deutlich. Im Jahr 2017 waren die USA Deutschlands drittwichtigster Handelspartner insgesamt und wichtigster Exportmarkt im Warenhandel. Aus Sicht der USA liegt Deutschland als Zielland für Exporte auf dem sechsten Platz. Auch im Bereich der Direktinvestitionen nimmt Deutschland eine wichtige Rolle ein: Der Bestand deutscher Auslandsinvestitionen in den USA belief sich im Jahr 2016 auf 373 Milliarden US-Dollar und machte Deutschland zum viertwichtigsten Investor der Vereinigten Staaten. Unsere Länder stehen jeweils vor enormen Herausforderungen. In Europa ringen wir um die Zukunftsfähigkeit der EU und müssen Antworten auf die vielen Krisen in der Union und unserer Nachbarschaft finden.

Während wir und unsere Partner um die Zukunftsfähigkeit der EU ringen und Antworten auf vielfältige Krisen innerhalb der Union und in unserer Nachbarschaft finden müssen, stehen die USA vor der Herausforderung, die tiefe politische und gesellschaftliche Spaltung im Land zu überwinden. Die EU und die USA durchlaufen zudem einen Wandel, dessen volles Ausmaß noch nicht abzusehen ist und der die Gesellschaft in vielfältiger Weise erfassen wird. Technologische Umwälzungen der Arbeitswelt, Digitalisierung und Globalisierung verstärken gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen.

Warum sollten sich deutsche Unternehmen am Deutschlandjahr beteiligen?

Das Deutschlandjahr in den USA unter dem Motto „Wunderbar together“ bietet eine besondere Plattform, um über wichtige Zukunftsthemen zu sprechen. Dazu gehören: Freiheit, Diversität und Verantwortung; Digitalisierung, Innovation und Zukunft der Arbeit; Energie, Klima und Nachhaltigkeit; Forschung, Wissenschaft und Bildung; German Heritage und deutsche Sprache; Kultur und Lebensweise. Entscheidend dabei ist, dass möglichst viele Menschen angesprochen werden – gerade auch diejenigen, die im Herzen des Landes leben. Diese Initiative soll an gemeinsame, aus der Geschichte erwachsene Werte erinnern und Wege der Zusammenarbeit revitalisieren – auch außerhalb von Washington D.C.

Deutsche Unternehmen können ihre wirtschaftliche und gesellschaftliche Rolle in den USA diskutieren und sich mit zivilgesellschaftlichen und politischen Akteuren vernetzen. Gemeinsam geht es darum, nachhaltige Lösungen für wirtschaftliche und technologische Herausforderungen zu entwickeln. Deutsche Unternehmen können zeigen, dass sie als starke und faire Partner zum Erfolg der US-Wirtschaft beitragen. Sie sind Teil der Lösung, wenn es beispielsweise darum geht, Industriestandorte und Arbeitsplätze zu erhalten und neu zu schaffen.

Welche Rolle spielt das Deutschlandjahr in den USA für die Wirtschaft?

Dieses Projekt ist wichtig für die Industrie, da es Raum für einen vertieften Austausch zwischen unseren Gesellschaften bietet – über unsere Gemeinsamkeiten und Unterschiede, aber auch darüber, wie wir unserer Partnerschaft neue Impulse verleihen können. Die USA bleiben ein attraktiver, zentraler Standort und Markt für deutsche Unternehmen, den es zu erhalten gilt. Mit Blick auf die deutsche Wirtschaft und ihre wichtige Rolle in den USA wollen wir unterstreichen, dass deutsche Innovation und Technik zu tragfähigen Lösungen in den USA beitragen können. Wir wollen in die transatlantischen Beziehungen investieren und unsere Gesellschaften einander wieder näher bringen. Wir sind überzeugt, dass ein gesteigertes Interesse an Deutschland in den USA besteht oder zumindest geweckt werden kann, nicht zuletzt aufgrund des wiedervereinigten Deutschlands, des kulturellen Reichtums, des großen ökonomischen, technologischen und wissenschaftlichen Potenzials sowie der führenden Rolle in Europa.