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Handel(n) in unsicheren Zeiten

Asien-Pazifik ist eine der am schnellsten wachsenden Regionen der Welt und ein wichtiger Wachstumsmarkt für die deutsche Wirtschaft. Der Austausch mit den Ländern in der Region ist wichtiger denn je – vor allem in wirtschaftlich und politisch unsicheren Zeiten. Die diesjährige Asien-Pazifik-Konferenz der Deutschen Wirtschaft (APK) leistete hierzu einen wichtigen Beitrag.

Die Asien-Pazifik Region ist ein wichtiger Wachstumsmarkt für die deutsche Wirtschaft. Doch Populismus und Protektionismus stellen den liberalen Konsens der vergangenen Jahrzehnte immer mehr in Frage. Multilateralismus wird zugunsten nationaler Interessen in Zweifel gezogen. Handelskonflikte werden geschürt. All dies passiert in einer Zeit, in der Digitalisierung und Industrie 4.0 die Wirtschaftsstrukturen rund um den Globus verändern und die Sicherheit von Datenflüssen gewährleistet werden muss.

Die APK, die im Zwei-Jahres-Turnus stattfindet, war aus diesem Grund selten so wichtig wie in diesem Jahr. Während auf der 15. APK in Hong Kong die Kritik am freien Handel seitens der Zivilgesellschaft einen der Schwerpunkte bildete, mussten sich Politik und Wirtschaft in diesem Jahr mit den politischen Folgen dieser Kritik auseinandersetzen. Etwa 900 Entscheidungsträger aus Deutschland und Asien-Pazifik kamen im Rahmen der 16. Auflage der APK in Jakarta, Indonesien, zusammen, um über aktuelle wirtschaftliche und politische Entwicklungen zu diskutieren.

„Die deutsche Wirtschaft setzt sich gemeinsam mit ihren Partnern in der Region Asien-Pazifik und in der EU für offene Märkte und ein hohes Maß an Transparenz bei Handel, Investitionen und im öffentlichen Auftragswesen ein“, betonte Hubert Lienhard, Vorsitzender des Asien-Pazifik-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (APA), zur Eröffnung der Konferenz. „Zu diesem Zweck fördern wir den Dialog zwischen Wirtschaft, Politik, Zivilgesellschaft und Wissenschaft. Der APA will dazu beitragen, dass die Staatengemeinschaft zu einem Konsens über eine offene Welthandelsordnung zurückkehrt. Davon profitieren Unternehmen, Arbeitnehmer und Verbraucher gleichermaßen.“

Globale Handelsordnung: Im Freihandel liegt die Zukunft

Um den aktuellen Herausforderungen Rechnung zu tragen, fand erstmals eine Debatte im Oxford-Stil statt, in der die jetzige globale Handelsordnung kontrovers diskutiert wurde. BDI-Präsident Dieter Kempf machte sich auf der Bühne für die Vorteile des freien Handels stark. „Unsere gemeinsame Antwort auf die globalen Herausforderungen kann nur ein gemeinsames Eintreten für offenen, freien und fairen Welthandel sein“, betonte auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier.

Infrastrukturentwicklung in Asien steht hoch im Kurs

Wichtige Zukunftsthemen wurden im Rahmen neuer Panels zu Künstlicher Intelligenz und zum veränderten Konsumenten-Verhalten in Asien diskutiert und ergänzten etablierte APK-Formate zu Themen wie Industrie 4.0 und Politische Stabilität und Sicherheit in der Region. Ebenso standen die viel beachteten asiatischen Infrastruktur-Initiativen auf der Tagesordnung. „Die Bündelung unserer Kräfte ist auch im Hinblick auf den Ausbau der Infrastruktur in Asien geboten. Unsere langjährige europäische Strategie, Osteuropa und Zentralasien mit unseren Netzwerken zu verbinden – die ‚eurasische Konnektivität‘ –, muss durch die Teilnahme an asiatischen Infrastrukturinitiativen ergänzt werden, die für die Projektländer finanziell und ökologisch nachhaltig sein sollten“, unterstrich Hubert Lienhard.