Handelskonflikt zwischen USA und China gefährdet Deutschland

Zu den jüngsten Exportzahlen sagt BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang, die deutsche Industrie sei international gut aufgestellt. Die Politik dürfe sich jedoch von den guten Zahlen nicht blenden lassen.

„Die neuen Exportzahlen zeigen, dass die deutsche Industrie international nach wie vor gut aufgestellt ist. Die Politik darf sich von den Zahlen nicht blenden lassen. Der Handelskonflikt zwischen den USA und China gefährdet Deutschland als drittgrößte Handelsnation ganz besonders. China muss sich viel stärker mit den Vorwürfen seiner Handelspartner auseinandersetzen und Fehlentwicklungen entschieden korrigieren.

Statt Abschottung und staatlichen Zwangs muss sich China endlich öffnen und Wettbewerbsgleichheit herstellen. Absichtsbekundungen sind nur dann überzeugend, wenn ihnen konkrete Maßnahmen auf dem Fuße folgen. Der Diebstahl geistigen Eigentums, mit dem die USA die zusätzlichen Zölle auf chinesische Waren begründen, betrifft nicht nur die USA, sondern auch andere Handelspartner wie Deutschland und die EU.   Schotten die USA und China sich weiter gegeneinander ab, droht eine weltweite Protektionsmusspirale. Diese würde die Weltkonjunktur als Ganzes empfindlich abschwächen. Die USA und China müssen ihre Handelskonflikte nicht gegen, sondern gemeinsam mit der Welthandelsorganisation WTO lösen.    

Der BDI fordert von der Bundesregierung und der EU multilaterale Fortschritte im Rahmen der WTO und eine Stärkung der globalen Handelsordnung.  Dazu zählt ein entschiedener Einsatz für den Abschluss weiterer Handelsabkommen, etwa mit Japan, dem Mercosur oder Indien. In Deutschland hängt jeder vierte Arbeitsplatz am Export, in der Industrie ist es sogar mehr als jeder zweite. Im vorigen Jahr gingen rund neun Prozent der deutschen Warenausfuhr in die USA und etwa sieben Prozent nach China. China und die USA haben als die beiden größten Handelsnationen der Welt eine besondere Verantwortung für die Weltwirtschaft. Sie stehen für rund 22 Prozent der weltweiten Warenexporte und fast 24 Prozent der Warenimporte.“