IKU-Preisverleihung 2018: Innovationen für Umwelt- und Klimaschutz

Zum sechsten Mal verleihen das Bundesministerium für Umwelt und Bau (BMUB) und der BDI den Deutschen Innovationspreis für Klima und Umwelt (IKU). Mit dem Preis würdigen BMUB und BDI alle zwei Jahre Unternehmen mit Innovationen für Umwelt- und Klimaschutz.

Das Bundesumweltministerium (BMUB) und der BDI haben den Deutschen Innovationspreis für Klima und Umwelt (IKU) an sieben Preisträger verliehen. Prämiert werden herausragende Umweltinnovationen von deutschen Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Bei den diesjährigen Preisträgern geht es unter anderem um klimafreundliche Kühlsysteme im Einzelhandel, neue Rohstoffe zur Papierherstellung, Gerbstoffe für Leder und Erneuerbare Energien. Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth und Holger Lösch, stellvertretender BDI-Hauptgeschäftsführer, zeichneten sechs Preisträger in fünf Kategorien aus. Mit einem Sonderpreis „Innovation und biologische Vielfalt“ würdigten sie ein weiteres Projekt.

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: „Das gezielte Miteinander von Wirtschaft, Forschung und öffentlicher Hand hilft dabei, Klimaschutzpotenziale auch im Mittelstand zu heben. Deshalb ermutigen und unterstützen wir mit dem Deutschen Innovationspreis für Klima und Umwelt alle zwei Jahre Unternehmen, ihre innovativsten Lösungen einzureichen. Das ist gut für die Zukunft Deutschlands, seiner Unternehmen und unseren Forschungseinrichtungen.“

„Innovationen sind das Fundament für die Industrie von morgen. Nur so werden Unternehmen im internationalen Wettbewerb bestehen und der Schutz von Umwelt und Klima gelingen“, sagt der stellvertretende BDI-Hauptgeschäftsführer Holger Lösch. Produzierende Unternehmen wollen auch im Klima- und Umweltschutz verlässliche Problemlöser bleiben. Lösch betont: „Der Innovationspreis für Klima und Umwelt unterstreicht, dass Umwelt- und Klimaschutz eine innovative Industrie brauchen.“

Der IKU ist eine renommierte Auszeichnung, die in diesem Jahr bereits zum sechsten Mal gemeinsam von BMUB und BDI vergeben wird. Ausgewählt wurden die Preisträger von einer hochrangig besetzten Jury unter Vorsitz von Professor Ottmar Edenhofer (Direktor des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change). Grundlage der Jury-Entscheidung ist die wissenschaftliche Bewertung durch das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI). Der IKU wird aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums finanziert.

Das Preisgeld beträgt in jeder Kategorie 25.000 Euro und der Sonderpreis „Innovation und biologische Vielfalt“ ist mit 3.000 Euro dotiert. In der Kategorie „Klima- und Umweltschutztechnologietransfer in Entwicklungs- und Schwellenländern und in Staaten Osteuropas“ wurden in diesem Jahr zwei Unternehmen ausgezeichnet.

Die Preisträger des IKU-Wettbewerbs 2017

In der Kategorie „Prozessinnovationen für den Klimaschutz“ wird die Viessmann Kühlsysteme GmbH aus Hof/Saale für das ESyCool green-System ausgezeichnet. Dieses spart Strom für den Lebensmitteleinzelhandel, indem das gesamte Energiemanagement für die Kühlung der Kühlregale und die Gebäudeheizung über kleine, hermetisch dichte Wärmepumpen mit dem fluorfreien Kältemittel R290 (Propan) realisiert wird.

Der Creapaper GmbH aus Hennef gelang es, Grasfasern als Rohstoff für die Papierherstellung rein mechanisch und ohne chemische Zusätze aufzubereiten, um damit umweltfreundlicheres Papier zu entwickeln. Dafür erhält das Unternehmen einen Preis in der Kategorie „Produktinnovationen für den Klimaschutz“.

In der Kategorie „Umweltfreundliche Technologien“ gewinnt die Mayer & Cie. GmbH & Co. KG aus Albstadt mit der Technologie spinitsystems, die drei herkömmliche Maschinen im Spinn- und Strickprozess in der Textilherstellung durch eine einzige ersetzt und somit Energie und Rohstoffe einspart.

Der Spezialchemie-Konzern LANXESS AG, ansässig in Köln, hat gemeinsam mit den Projektpartnern INVITE GmbH und HELLER-LEDER GmbH & Co. KG einen neuen Herstellungsprozess für Nachgerbstoffe aus Nebenprodukten der Lederherstellung in dezentralen Anlagen direkt in den Gerbereien entwickelt. Fossile Rohstoffe werden durch Nebenprodukte der Lederindustrie und nachwachsende Rohstoffe ersetzt sowie große Energiemengen für Sprühtrocknung und Transporte eingespart. An das Unternehmen geht der Preis in der Kategorie „Umweltfreundliche Produkte“.



In der Kategorie „Klima- und Umweltschutztechnologietransfer in Entwicklungs- und Schwellenländern und in Staaten Osteuropas“ werden zwei Unternehmen ausgezeichnet

MicroEnergy International GmbH aus Berlin hat das Konzept der Schwarmelektrifizierung entwickelt, welches mit dem Tochterunternehmen ME SOLshare Ltd. in Bangladesch umgesetzt wird. Dabei werden existierende Solarpanele von benachbarten Haushalten mit Hilfe intelligenter Controller (SOLbox) verbunden und ermöglichen einen dezentralen Netzaufbau. Der produzierte Solarstrom kann dadurch umfangreicher genutzt und zwischen den Haushalten verkauft werden.


Renewables Academy AG (RENAC) aus Berlin fördert die Märkte von grünen Energien und Klimaschutz durch Capacity Building im Finanzsektor von Schwellenländern. Ihr Konzept zur Vermittlung von Wissen über erneuerbare Energien und Energieeffizienz sowie zu internationalen Finanzierungsinstrumenten hilft entsprechende Investitionen anzuregen.



Zusätzlich zu den Preisen in den klassischen fünf IKU-Kategorien hat die Jury einen Sonderpreis „Innovation und biologische Vielfalt“ vergeben. Damit würdigen Bundesumweltministerium und BDI Innovationen, die dem Klima- und Umweltschutz durch Verbesserung der Biodiversität dienen. Der Sonderpreis geht an den Christliche Fachkräfte International (CFI) e. V. aus Stuttgart. Der Verein nutzt zusammen mit seinem Partner Ndejje Universität Maisspindeln als Abfallbiomasse zur Brikettherstellung in Uganda. Das Verfahren verringert die Abholzung und erhöht die Biodiversität, Gesundheit und Energieeffizienz im Land.