Industrie alarmiert über Reform des EU-Emissionshandels

Der BDI kritisiert die drastischen Eingriffe in die Marktstabilitätsreserve. Holger Lösch, stellvertretender Hauptgeschäftsführer, zweifelt dadurch an der Wirksamkeit dieses Instruments. Stattdessen müsse die Menge der Zertifikate für die freie Zuteilung, wie vom EU-Parlament vorgeschlagen, um fünf Prozentpunkte erhöht werden.

„Die Industrie fürchtet massiv steigende CO2-Preise ab 2021. Für das Jahr 2030 geht die Bundesregierung in ihrem Projektionsbericht von CO2-Preisen zwischen 30 und 40 Euro pro Tonne aus – das ist fünf Mal so viel wie heute. Die drastischen Eingriffe in die Marktstabilitätsreserve verhindern, dass dieses neue Instrument überhaupt wirkt. Jedes Jahr Hunderte Millionen von Zertifikaten zu löschen widerspricht dem Zweck der Reserve, Preisschwankungen abzufedern.     

Der von den EU-Staats- und Regierungschefs schon 2014 zugesagte Schutz vor Produktionsverlagerungen bleibt deutlich hinter den Forderungen der Industrie zurück. Selbst die besten Anlagen müssen mit Kürzungen ihrer Zuteilungen rechnen. Deshalb muss die Menge der Zertifikate für die freie Zuteilung, wie vom EU-Parlament vorgeschlagen, um fünf Prozentpunkte erhöht werden.“