Initiative Wirtschaftsschutz: Wirtschaft besser vor Spionage schützen

Weltweit gibt es immer mehr Fälle von Wirtschaftsspionage, Sabotage und Konkurrenzausspähung. Deutsche Unternehmen kostet das mehrere Milliarden Euro pro Jahr. Politik, Industrie und Sicherheitsbehörden arbeiten jetzt in der Initiative Wirtschaftsschutz gemeinsam gegen dieses Problem an.

Die Dimension der Zahlen ist erschreckend. „Deutsche Unternehmen verlieren jährlich mehrere Milliarden Euro durch Spähangriffe und Sabotage”, sagt Thomas de Maizière. Deshalb hat der Bundesinnenminister zusammen mit der deutschen Wirtschaft Ende April die Initiative Wirtschaftsschutz offiziell gestartet.

Schutz für Mittelständler

Kern des Programms ist eine stärkere Zusammenarbeit von Experten aus Behörden, Verbänden und Unternehmen. Ziel ist es, die zentralen Unternehmenswerte für Deutschland und seine Wirtschaft besser zu schützen. Im Rahmen eines umfassenden Schutzkonzeptes, der nationalen Wirtschaftsschutzstrategie, wurden gemeinsam Maßnahmen und Projekte erarbeitet, die insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen dabei unterstützen sollen, Angriffe zu erkennen und abzuwehren.

Zahl und Qualität von Cyberangriffen nimmt zu 

„Eine effektive Abwehr gegen Wirtschaftsspionage und Sabotage können weder Sicherheitsbehörden noch Unternehmen alleine leisten“, erklärt BDI-Präsident Ulrich Grillo den Zusammenschluss. Mit dem Positionspapier „Wirtschaftsschutz in der deutschen Industrie stärken“ hat der BDI bereits im Jahr 2012 das Thema auf die politische Agenda gesetzt und konkrete Vorschläge für eine nationale Strategie formuliert. Gerade in Zeiten der Digitalisierung steigt nicht nur die Zahl, sondern auch die Qualität von Cyberangriffen. Das verdeutlichte auch Hans-Georg Maaßen, Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz. Grillo betonte die Bedeutung des Wirtschaftsschutzes, zielten diese Angriffe doch „direkt auf das Herz unserer Wettbewerbsfähigkeit und unseres Wohlstands, nämlich auf unser Know-how.”

Informationsportal hilft Unternehmen

Jetzt naht Hilfe. Auf der Internetplattform der Initiative Wirtschaftsschutz werden Informationen und praxisnahe Handlungsempfehlungen für deutsche Unternehmen zur Verfügung gestellt. Flankiert wird das Angebot von einer bundesweiten Informationskampagne, einem Leitfaden für Unternehmer sowie Seminaren und Veranstaltungen.

Zur Initiative Wirtschaftsschutz gehören unter anderem die Spitzenverbände BDI und Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK), die Fachverbände ASW und BDSW, das Bundeskriminalamt (BKA), der Bundesnachrichtendienst (BND) sowie der Verfassungsschutz (BfV) und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).