Keine Entwarnung beim Brexit

BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang äußert sich zu dem vorgelegten und auf den ersten Blick vernünftigen Verhandlungstext. Für Erleichterung sei es noch zu früh. Die Ratifizierung der Verhandlungsergebnisse sei sehr unsicher. Unternehmen müssten sich weiterhin auf einen chaotischen Austritt vorbereiten.

„Beim Brexit gibt es keine Entwarnung. Für Erleichterung ist es zu früh. Die Lage im Vereinigten Königreich ist beunruhigend. Die Ratifizierung des auf den ersten Blick vernünftigen Verhandlungsergebnisses zwischen Brüssel und London ist sehr unsicher.

Die Abgeordneten im Vereinigten Königreich müssen sich ihrer großen Verantwortung bewusst sein. Ein harter Brexit wäre desaströs. Er brächte in Europa Zehntausende von Unternehmen und Hunderttausende von Arbeitnehmern auf beiden Seiten des Ärmelkanals in größte Schwierigkeiten.

Auch für die Zeit nach einem möglichen Übergang sind in London wichtige politische Entscheidungen über den Brexit zu treffen. Unsere Unternehmen müssen sich weiterhin auf einen chaotischen Austritt vorbereiten.

Es ist gut, dass es nun eine verhandelte Austrittsvereinbarung gibt. Eine detaillierte Bewertung des Verhandlungstextes liegt noch nicht vor. Sichtbar ist bereits jetzt: Vielen Bedenken aus der Wirtschaft trägt das Verhandlungsergebnis Rechnung. Dazu gehört ein möglichst reibungsloser Austausch von Waren und Dienstleistungen während der Übergangsphase. Für unsere Unternehmen ist diese Übergangsfrist unverzichtbar. Erst dadurch können sich die Unternehmen auf die vielfältigen Änderungen des Rechtsrahmens für die Zeit danach einzustellen.“