Klimapolitik braucht internationale Kooperation

Holger Lösch, stellvertretender Geschäftsführer des BDI, lehnt in der Klimapolitik einen Alleingang der EU ab. Europa könne nicht den Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen kompensieren. Die Europäische Kommission schlägt vor, das EU-Minderungsziel für Treibhausgase von 40 auf 45 Prozent zu erhöhen.

„Schärfere EU-Klimaziele bringen nichts. Alleingänge der EU lehnen wir ab. Statt über immer ambitioniertere Ziele zu reden, muss es jetzt unbedingt um die Instrumente gehen, mit denen sich die bestehenden Ziele überhaupt erreichen lassen. Die Bürger Europas und die Wirtschaft brauchen Klarheit, wie die existierenden anspruchsvollen Ziele kosteneffizient zu erreichen sind.

Es ist falsch, so zu tun, als ob Europa den Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen kompensieren könnte. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Der Anteil der USA an den weltweiten Emissionen beträgt 16 Prozent, jener der EU zehn Prozent. Die chinesischen Emissionen machen mehr als 27 Prozent aus. Wirksamer und bezahlbarer Klimaschutz gelingt nur durch ernstgemeinte internationale Kooperation.

Bei der anstehenden Weltklimakonferenz in Kattowitz im Herbst geht es nicht um weitere Zielverschärfungen. Bisher besteht noch nicht einmal Einigkeit unter den Staaten darüber, wie sie das Paris-Abkommen aus dem Jahr 2015 überhaupt umsetzen wollen.“