Zwei rote Doggen mit Turnschuhen stehen im Firmenpark von Schubert & Salzer.

Zwei Turnschuhe tragende Doggen – eine Skulptur von William Sweetlove im Firmenpark von Schubert & Salzer ©Schubert & Salzer

Konkrete Kunst für unsere Kunstsammlung

Bertram Kawlath, Geschäftsführer der Schubert & Salzer GmbH, beschreibt, wie unterschiedlich Mitarbeiter auf die Kunstobjekte seiner Sammlung reagieren. Für ihn gehört die Freundschaft mit Künstlern zu den schönsten „Früchten” seiner Unternehmertätigkeit.

Gibt es Kriterien oder  gar unternehmerische Zielsetzungen, nach denen Förderprojekte identifiziert und ausgewählt werden?
Wir haben keine schriftlich formulierte Zielsetzung für den Ankauf von Kunst. Wir versuchen für unsere jährliche Weihnachtsaufmerksamkeit junge, bereits etablierte Künstler zu finden, die uns Objekte mit Zeitbezug liefern können – zum Beispiel zum Smartphone Wahn, zu Umweltproblemen, zum Klonen oder zu künftigem Wassermangel. Die größte Schwierigkeit besteht wohl darin, den steuerlich vorgeschriebenen Maximalbetrag pro Objekt einzuhalten. Für unsere Kunstsammlung konzentrieren wir uns stark auf konkrete Kunst, wollen uns aber auch hier nicht einseitig festlegen.


Wie reagieren Zulieferer, Kunden und Mitarbeiter auf ihr Engagement?
Wir freuen uns immer wieder darüber, wenn wir in den Büros unserer Geschäftspartner unsere kleinen Objekte wiederfinden, die wir vor Jahren einmal in der Weihnachtszeit verschenkt hatten. Das bedeutet doch, dass unsere Geschäftsfreunde unser Kunstengagement sehr schätzen. Wir erhalten in der Regel sehr viele außerordentlich positive Einschätzungen, aber selten auch einmal völlige Ablehnung. Auch darüber freuen wir uns. Kunst soll ja nicht nur Wohlfühlempfinden schaffen, sondern auch anregen – zur Auseinandersetzung mit der Welt und dem Geschehen. Wenn uns das mit unseren Aktionen gelingt, haben wir unser Ziel erreicht.  Unsere Partner setzen sich mit den Aussagen von Schubert & Salzer auseinander – und nicht nur mit Preis und Qualität von Waren.  Das verbindet uns langfristig. Somit hilft uns die Kunst vorzüglich, langfristige und erfolgreiche Geschäftsbeziehungen aufrecht zu erhalten.

Die Mitarbeiter reagieren sehr unterschiedlich. Als wir vor längerer Zeit eine aggressiv rote Skulptur – zwei Turnschuhe tragende Doggen – von William Sweetlove in unserem Firmenpark aufstellen wollten, gab es zunächst viele Proteste. Nachdem aber Mitarbeiter selbige Skulptur an hervorragender Stelle in den USA in der Öffentlichkeit bewundert sahen und sich inzwischen mit der Aussage des Kunstwerks auseinandergesetzt haben, wird sie – wie auch die anderen Werke – als wichtiger Bestandteil unseres gemeinsamen Lebens in der Unternehmung angesehen.

Welche Rolle spielen Kunst und Kultur für Sie persönlich und in ihrer Familie?
Kunst in jeder Form steht immer wieder im Mittelpunkt der Familie Kawlath. Wenn man, wie unsere Familie, Kunst – wenn auch in bescheidenem Umfang – sammelt, lernt man auch viele Künstler kennen. Die persönliche Auseinandersetzung mit ihnen, die Freundschaft mit vielen Persönlichkeiten der Kunstwelt, gehören zu den schönsten Früchten einer unternehmerischen Tätigkeit, ja, geben dieser Tätigkeit auch Sinn.

Ein Zitat, das ich von unserem amerikanischen Künstlerfreund Stan Wanlass kennengelernt habe, beschreibt unsere Einstellung zu diesem Thema:

„If thou of fortune be bereft, and in thy store there be but left two loaves, sell one, and with the dole, buy hyacinths to feed thy soul.” ― John Greenleaf Whittier.