Kulturelle Verantwortung übernehmen. Aber wie?

Viele Unternehmen engagieren sich in der Kultur. Doch, was macht gelungene unternehmerische Kulturförderung aus? Der Arbeitskreis Kulturförderung (AKF) des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im BDI gibt Antworten.

Die Formen unternehmerischer Kulturförderung in Deutschland sind so vielfältig wie die Unternehmenslandschaft selbst. Einige Unternehmen haben kulturelles Engagement strategisch in der Unternehmenskultur verankert. Andere fördern aus persönlicher Leidenschaft, ohne sich von Richtlinien abhängig zu machen. Doch immer wieder stellen sich grundlegende Fragen: Wie lassen sich unternehmerische Ziele und Kulturförderung vereinbaren? Was gilt es bei der Förderung von Kultur zu beachten? Wie passt Kulturförderung zu meinem Unternehmen

Mit dem Arbeitskreis Kultursförderung (AKF) hat der Kulturkreis eine besondere Plattform geschaffen. Die Mitglieder tauschen sich branchenübergreifend aus und behandeln dabei alle Formen des Engagements: von Sponsoring, eigenen Kulturveranstaltungen bis hin zum Mäzenatentum.

Eines der rund 50 Mitgliedsunternehmen im AKF ist die Deutsche Bank. Thorsten Strauß, Global Head des Bereichs Kunst, Kultur und Sport, fasst in drei Thesen seine langjährigen Erfahrungen und daraus abgeleiteten Empfehlungen zusammen:

  • Es gibt keinen Widerspruch zwischen unternehmerischem Interesse und kulturellem Engagement. Das eine ist ohne das andere nicht möglich: Die Aufgabe eines Unternehmens besteht in allererster Linie darin, am Markt zu bestehen. Kulturelle Förderung setzt immer eine gesunde wirtschaftliche Basis voraus und unterliegt der Zustimmung der Eigentümer.
  • Unternehmerische Kunst- und Kulturförderung muss professionell betrieben werden. Es ist tabu, direkt oder indirekt Einfluss auf kulturelle Inhalte oder Projekte zu nehmen. Gleichzeitig muss die Wirkung und Relevanz der Förderung gemessen und die Ergebnisse gegenüber Entscheidungsträgern transparent gemacht werden. Jegliches Engagement muss für das Unternehmen relevant sein, um tragfähig kulturelle Verantwortung übernehmen zu können.
  • Kulturelle Förderung durch Unternehmen muss nachhaltig sein und braucht einen langen Atem: Gelebte kulturelle Verantwortung erfolgt im besten Fall nicht durch einzelne, gut gemeinte und sporadische Projekte. Das Engagement gewinnt an Glaubwürdigkeit und ist nur dann auch wirkungsvoll, wenn es auf nachhaltigen Konzepten und langfristigen Partnerschaften angelegt ist.

Sicher, nicht jedes Unternehmen kann Partner der Berliner Philharmoniker werden oder eine eigene Kunsthalle betreiben. Aber gerade die große Bandbreite kulturfördernder Unternehmen im Kulturkreis beweist eindrucksvoll, dass jedes Unternehmen unabhängig von Branche und Größe ein für seinen gesellschaftlichen Anspruch passendes Kulturförderengagement finden kann. Der BDI und der Kulturkreis ermutigen mittelständische Familienunternehmen ausdrücklich, für Kultur und Kunst aktiv zu sein.

Für Fragen und Unterstützung auf diesem speziellen Feld steht Ihnen der Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI gern bereit. Weiterführende Informationen finden Sie auf der Homepage. Für ein persönliches Gespräch erreichen Sie die Geschäftsführerin, Franziska Nentwig, unter der Telefonnummer 030/20281406 oder der E-Mailadresse  f.nentwig@  kulturkreis.  eu.