Indien

Die indische Regierung hat ab dem 1. Juni 2020 begonnen, die Corona-Schutzmaßnahmen phasenweise zurückzufahren. Seit dem 8. Juni 2020 sind Läden, Märkte, Kaufhäuser, Gebetsstätten und Büros wieder normal geöffnet. Nach fast drei Monaten stark heruntergefahrener wirtschaftlicher Aktivitäten ist der Druck hoch, die Wirtschaft wieder hochzufahren. 

Die Asian Development Bank geht für 2020 von einem Wachstum von nur 4,2 Prozent aus. Abhängig von einer wirtschaftlichen Erholung in der zweiten Hälfte des Jahres, könnte das Wachstum 2021 bei 6,2 Prozent liegen.

Produktion und Lieferketten: Aufgrund der engen Einbindung Indiens in internationale Lieferketten und vor allem der Abhängigkeiten von Produkten und Bauteilen aus China, waren die Auswirkungen der Pandemie bereits früh zu spüren. Besonders betroffen sind Schlüsselbranchen, wie die Kfz und -Zulieferindustrie, mit im Schnitt 40 Prozent verbauter Autoteile chinesischen Ursprungs. Ebenfalls betroffen sind die chemische Industrie, die Elektronikfertigung und der Textilsektor. Unternehmen berichten, dass es durch das gestiegene Transportvolumen aufgrund des Wiederanlaufs der Produktion zu Materialengpässen kommt. Die Häfen sind überlastet. Einlaufende Schiffe werden verzögert entladen und auslaufende Schiffe verzögert beladen. Auch der inländische Transport zwischen den indischen Bundesstaaten ist schwierig. Zudem berichten Unternehmen von Schwierigkeiten, eine Betriebserlaubnis zu bekommen.