Qualitative Eigenschaften stärker berücksichtigen

Zur Abstimmung über den Initiativbericht zu europäischen Familienunternehmen äußert sich Holger Lösch, Mitglied BDI-Hauptgeschäftsführung.

„Das Abstimmungsergebnis im Europäischen Parlament ist eine Aufforderung an die Politik, die wirtschafts- und gesellschaftspolitische Bedeutung von Familienunternehmen voll anzuerkennen. Qualitative Eigenschaften von Familienunternehmen, wie etwa die Einheit von Eigentum und Leitung, sollten bei nationaler und europäischer Gesetzgebung stärker beachtet werden. Die europäische Politik für kleine und mittlere Unternehmen richtet sich bisher nur an Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern und maximal 50 Millionen Euro Jahresumsatz. Das greift zu kurz. Viele Unternehmen im industriellen Mittelstand erfüllen diese quantitativen Kriterien nicht, sollten aber von der Politik aufgrund ihrer Qualität und ihrer Bedeutung für die Volkswirtschaft gefördert werden. Allein in Deutschland beschäftigen die größten Familienunternehmen ein Sechstel aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und erwirtschaften ein Fünftel des deutschen Gesamtumsatzes.“