Rückzug ins nationale Schneckenhaus ist der falsche Weg

Im Interview mit den Funke-Medien spricht der BDI-Präsident über die Vorteile Europas und eine verlässliche transatlantische Partnerschaft. Keiner könne allein im internationalen Wettbewerb bestehen.

Ein Rückzug ins nationale Schneckenhaus sei der falsche Weg, betont Dieter Kempf im Interview. Die Wirtschaft brauche vor allem politische Berechenbarkeit. Das Pokern von US-Präsident Donald Trump mit angedrohten Strafzöllen und Einreiseverboten verunsichere die Wirtschaft.  

Der BDI-Präsident fordert von der Bundesregierung ein verbessertes Investitionsklima im Inland und eine Erhöhung staatlicher Investitionen. Vorrangiges Ziel der nächsten Bundesregierung müsse es sein, Investitionen zu fördern und die deutsche Wirtschaft bei der digitalen Transformation zu unterstützen.  

Dieter Kempf plädiert für eine Reduzierung der Sozialversicherungsbeiträge. „Eine Steuerentlastung, die Milliarden kostet, führt beim Einzelnen häufig nur zu Cent-Entlastungen. Das wahre Problem ist die Sozialversicherung.“ Der BDI-Präsident kritisiert hingegen die Forderung der Grünen, die Vermögenssteuer wieder einführen zu wollen. Der Wohlstand in Deutschland stütze sich auf familiengeführte, mittelständische Unternehmen. Diese dürften nicht die Lust verlieren, zu investieren, stellt er klar.