Staat muss jetzt an mehreren steuerpolitischen Stellschrauben gleichzeitig drehen

BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang äußert sich anlässlich der Steuerschätzung. In der Krise sei zentral, die Verlustverrechnung weiter zu verbessern und die Abschreibungsmöglichkeiten langfristig auszuweiten.

„Der Staat muss jetzt an mehreren steuerpolitischen Stellschrauben gleichzeitig drehen, um die Steuereinnahmen zu stabilisieren und die pandemiegeschwächten deutschen Unternehmen zu stärken. Die Bundesregierung und der Gesetzgeber müssen das laufende Gesetzgebungsverfahren für ein Körperschaftsteuermodernisierungsgesetz nutzen und durchsetzen, im Unternehmen verbleibende Gewinne weniger stark zu besteuern. 

In der Krise ist zentral, die Verlustverrechnung weiter zu verbessern und die Abschreibungsmöglichkeiten langfristig auszuweiten. Das stärkt die Liquidität und Investitionsbereitschaft der Unternehmen nach der Krise. Steuererhöhungen, Vermögensteuer oder -abgabe würden die Krise verschärfen.   

Das laufende steuerliche Gesetzgebungsverfahren darf nicht davon ablenken, dass der Standort Deutschland nach wie vor dringend auf eine grundlegende Reform der Unternehmensteuern angewiesen ist. Die Steuerlast der Unternehmen sollte von zurzeit mehr als 30 Prozent auf ein international wettbewerbsfähiges Niveau von 25 Prozent sinken.“