Trump erweist Wirtschaft mit seiner Handelspolitik einen Bärendienst

BDI-Präsident Dieter Kempf äußert sich anlässlich der Rede von US-Präsident Donald Trump zur Lage der Nation. Die US-Wirtschaft sei noch solide, zeige aber erste Risse.

„Mit seiner Handelspolitik erweist der US-Präsident der Wirtschaft einen Bärendienst. Anders als von ihm behauptet, war die Wirtschaftslage in den USA schon deutlich besser als zurzeit. Das zeigt sich auch am BIP-Wachstum. Lag dies im Jahr 2018 noch bei 2,9 Prozent sank es im letzten Jahr auf 2,3 Prozent.

Die US-Wirtschaft ist noch solide, zeigt aber erste Risse. Die positiven Effekte der Steuerreform sind fast verpufft. Den konjunkturstützenden, expansiven Staatsausgaben stehen fiskalpolitische Risiken eines wachsenden Haushaltsdefizites und einer wachsenden Staatsverschuldung gegenüber. Die mit der aktuellen Wirtschafts- und Außenpolitik der USA verbundenen Unsicherheiten dämpfen zudem das Wachstumspotential der USA.

Die unberechenbare Handelspolitik des US-Präsidenten bleibt Last und Risiko für amerikanische und internationale Unternehmen. Die Androhung von Zöllen auf Fahrzeuge und Fahrzeugteile aus der EU muss ein Ende haben. Wir brauchen Verhandlungen über ein transatlantisches Handelsabkommen. Die US-Sonderzölle auf Stahl und Aluminium aus Europa müssen abgeschafft werden. Zwischen den USA und der EU muss es wieder um die Gestaltung von Zukunftsfragen gehen.“