Türkei muss Handelshemmnisse abbauen

Anlässlich der Türkei-Reise von Bundeswirtschaftsminister Altmaier in Begleitung einer hochrangigen Wirtschaftsdelegation äußert sich BDI-Präsident Dieter Kempf zu den deutsch-türkischen Wirtschaftsbeziehungen. Die deutsche Industrie fordert von der türkischen Regierung, vertrauensbildende Maßnahmen zu ergreifen, statt Unternehmen zunehmend einzuschränken.

„In der Türkei ist vor allem eine Rückkehr zu Rechtsstaatlichkeit und Pressefreiheit dringend notwendig. Demokratische Strukturen sind maßgeblich, um das Vertrauen der Investoren wieder zurückzugewinnen. Nur so wird sich das Potenzial unserer bilateralen Beziehungen voll nutzen lassen.

Unsere Unternehmen in der Türkei werden in zunehmendem Maße in ihren Wirtschaftsaktivitäten eingeschränkt. Während des Staatsbesuchs von Präsident Erdogan Ende September in Berlin gab es einen offenen Austausch mit der Wirtschaft. Die deutsche Industrie erwartet, dass die türkische Regierung Handelshemmnisse wie die Erhebung von zusätzlichen Zöllen oder Registrierungspflichten abbaut. Davon würde auch die türkische Wirtschaft profitieren.“

Deutschland und die Türkei verbindet eine enge wirtschaftliche Partnerschaft. Die Zahl deutscher Unternehmen und türkischer Unternehmen mit deutscher Kapitalbeteiligung im Land liegt bei über 7.000. Für die Türkei ist Deutschland der wichtigste Handelspartner. Das bilaterale Handelsvolumen liegt bei 37 Milliarden Euro (1,6 Prozent des gesamten deutschen Handelsvolumens), knapp zehn Prozent der türkischen Warenexporte in 2017 hatten Deutschland zum Ziel. Für unsere Ausfuhren rangiert die Türkei unter den Zielländern auf Platz 16.