Viertes Trilaterales Wirtschaftsforum von BDI, Confindustria und Medef

Gemeinsame Pressemitteilung zum vierten Trilateralen Wirtschaftsforum von BDI, Confindustria und Medef: Für ein geeintes und solidarisches Europa, das gemeinsame Lösungen erarbeitet.

Auf dem Vierten Trilateralen Wirtschaftsforum haben der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), Confindustria aus Italien und Medef aus Frankreich in Rom eine Gemeinsame Erklärung unterzeichnet. Dies teilte der BDI am Freitag in Berlin zum Abschluss des Wirtschaftsforums mit. BDI, Confindustria und Medef:

Die Unternehmen aus Italien, Frankreich und Deutschland, den wichtigsten Industrieländern Europas, fordern ihre Regierungen und alle zuständigen Institutionen auf europäischer Ebene auf, den Problemen der europäischen Industrie, insbesondere der kleinen und mittleren Unternehmen, größte Aufmerksamkeit zu schenken. Die Prognosen für 2023 deuten auf ein geringes oder negatives Wachstum hin. Die hohe Inflationsrate zeigt ihre Auswirkungen. Es ist notwendig, mit großem Verantwortungsbewusstsein schrittweise und angemessen zu handeln und ideologische Ansätze zu vermeiden, welche die Wettbewerbsfähigkeit ganzer Industrieketten untergraben könnten.

Die grüne Transformation ist unumstößlich, und die Industrie beteiligt sich aktiv daran. Beim klimaneutralen Umbau der Wirtschaft ist es notwendig, schrittweise vorzugehen. Sonst besteht die Gefahr, Produktionskapazitäten zu verlieren. Bereits vereinbarte Ziele können nicht ständig geändert werden, wie es bei der Überarbeitung der EU-Richtlinie über Verpackungen und Verpackungsabfälle der Fall ist.

Die Vermeidung künftiger Krisen sollte einer der Eckpfeiler des europäischen Handelns sein. Die Einführung von Finanzierungsinstrumenten zur Bewältigung neuer Notfälle muss sorgfältig geprüft werden.

Die EU muss sofortige und gemeinsame Lösungen finden, um den schwindelerregenden Anstieg der Energiepreise einzudämmen. Die europäische Klimapolitik darf nicht das Produktionsgefüge und die Beschäftigung gefährden. Entscheidend ist, unsere Abhängigkeit von importierten Rohstoffen zu verringern. Aus diesem Grund fordern wir, dass der kommende EU-Vorschlag zu "kritischen Rohstoffen" sich auf eine gründlichen Analyse des gegenwärtigen und zukünftigen Bedarfs an diesen Rohstoffen und ihrer Auswirkungen auf den Industriesektor stützt. Das hilft, mögliche Engpässe zu vermeiden und negative Effekte aufgrund steigender Kosten zu minimieren.

Wir unterstützen die Überprüfung der wirtschaftspolitischen Governance, die zu höheren öffentlichen Investitionen anregt. Es ist wichtig, die neuen Regeln im Jahr 2023 zu vereinbaren, damit der neue Rahmen ab Anfang 2024 umgesetzt werden kann.

Wir wollen ein geeintes und solidarisches Europa, das in der Lage ist, auf gemeinsame Lösungen im Interesse aller seiner Mitgliedstaaten hinzuarbeiten.