Zwei Geschäftsfrauen sitzen am Tisch und unterhalten sich

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Weibliche Führungskräfte für eine gleichwertige Partnerschaft mit Afrika

Die starke Präsenz Deutschlands auf den internationalen Märkten ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für die deutsche Industrie. Gleichzeitig weist der BDI vor einer zu großen Abhängigkeit deutscher Unternehmen von Entwicklungen auf den asiatischen Märkten hin. Um Lieferketten und Investitionen zu diversifizieren, lohnt der Blick nach Afrika.

Im Rahmen des vierten exklusiven „Women’s Business Breakfast“ diskutierten der BDI und die Agentur für Wirtschaft und Entwicklung (AWE) mit 20 weiblichen Führungskräften. Gegenstand der Diskussion waren die noch wenig erschlossenen Märkte in Afrika.  Die Runde war sich einig: Afrika bleibt ein Kontinent mit ungenutzten Chancen. Um mehr Schwung in die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Afrika zu bringen, sollte die Bundesregierung ihre Afrikapolitik anpassen:  

  1. Auf Innovationen setzen: Sandra Uwera, Geschäftsführerin vom COMESA Business Council, betont: „Schaut auf Innovationen. Insbesondere in der digitalen Transformation und der Umsetzung der panafrikanischen Freihandelszone liege die Zukunft.“ Ziel ist es, eine gleichwertige Partnerschaft aufzubauen und die Geber-Nehmer-Konstellation zu verlassen.
  2. Partnerschaft zwischen Wirtschaft und Regierung ausbauen: Die neue Sprecherin der „Arbeitsgruppe Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung“ der SPD­­-Fraktion im Bundestag, Sanae Abdi, betont die wichtige Rolle der Privatwirtschaft. Nur gemeinsam mit der Privatwirtschaft könne man internationale Vereinbarungen wie die Agenda 2030 und das Pariser Klimaabkommens erreichen. Um private Investitionen zu erhöhen, werde die neue Bundesregierung Rechtsstaatlichkeit in den Zielländern fördern. In diesem Zusammenhang lobt Heike Bergmann, Senior Vice President Sales Africa bei Voith Hydro GmbH & Co. KG und stellvertretende Vorsitzende der Subsahara-Initiative der Deutschen Wirtschaft (SAFRI), die Initiative „Compact with Africa“. Dabei betont sie die Notwendigkeit, die Initiative, um weitere afrikanische Länder zu ergänzen.
  3. Rolle der Frau stärken: Tanja Gönner, Vorstandssprecherin der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) sieht in der Stärkung der wirtschaftlichen Rolle von Frauen in Afrika ein wichtiges Thema für die neue Bundesregierung. In Bezug auf die deutsche Afrikapolitik erwartet sie keine grundlegenden Veränderungen. „In der GIZ besteht jedenfalls kein Zweifel an der Wichtigkeit Afrikas“, so Gönner.

Hintergrund „Women’s Business Breakfast“

Das „Women’s Business Breakfast“ der Agentur für Wirtschaft und Entwicklung (AWE) und des BDI bringt weibliche Führungskräfte aus Afrika und Deutschland zusammen, um über Erfahrungen, innovative Ideen, Investitionen und Partnerschaften ins Gespräch zu kommen. Ziel des vierten „Women’s Business Breakfast“ war, die Bedeutung Afrikas für das Agieren der neuen Bundesregierung hervorzuheben. Die Veranstaltungsreihe wird im Winter 2022 fortgeführt.