Wichtiger Schritt, um digitale Souveränität Europas zu stärken

Iris Plöger, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung, äußert sich zu den neuen Daten- und KI-Strategien der Europäischen Kommission und zur deutsch-französischen GAIA-X-Position.

„Die Datenstrategie der EU-Kommission ist ein wichtiger Schritt, um die digitale Souveränität Europas zu stärken und einen einheitlichen EU-Datenraum auf Basis europäischer Werte zu schaffen. Die EU-Mitgliedsstaaten haben die Zügel jetzt in der Hand. Sie sollten die ehrgeizige Strategie mit ebenso ambitionierten und zukunftsorientierten Investitionen im EU-Haushalt unterstützen.

Industriedaten sind die Grundlage des wirtschaftlichen Erfolgs Europas, daher müssen sie besser nutzbar gemacht werden. Der BDI befürwortet den Vorschlag der Kommission, Unternehmen zum freiwilligen Teilen von Daten zu ermuntern. Damit die Innovationsfähigkeit der Unternehmen erhalten bleibt, darf es keine allgemeine gesetzliche Pflicht zur Datenteilung geben.

Die Datenstrategie und KI-Vorschläge sind zwei Seiten derselben Medaille. Die Verfügbarkeit qualitativ hochwertiger Daten ist Grundvoraussetzung für KI-Anwendungen. Bei der Umsetzung der KI-Vorschläge gilt es, ihren Anwendungsbereich zu berücksichtigen. Zudem brauchen Unternehmen, insbesondere im Mittelstand, eine nachhaltige europäische KI-Forschungsförderung. Derzeit setzen erst 15 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen KI ein.

Intelligente Datennutzung setzt eine vertrauensvolle Cloud-Infrastruktur voraus. Der BDI befürwortet das deutsch-französische Vorhaben, GAIA-X gemeinsam als souveränes Daten-Ökosystem aufzubauen. Nun müssen zügig weitere EU-Staaten in das Projekt eintreten.“